Auch der Harzer Baudensteig durchkreuzt das Naturschutzgebiet Siebertal, das wir heute mit einer Wanderrunde erkunden wollen. Das Siebertal ist ein mehrteiliges Naturschutzgebiet. Die Sieber durchfließt die Landkreise Goslar und Göttingen. Sie misst 35km, hat ihre Quelle am Bruchberg und ihre Mündung in die Oder in Hattorf im Harzvorland.
Wir treffen die Sieber in der Taille sozusagen – im Mittelstück. Die Bergbaude Hanskühnenburg auf 811m sorgt für Aussichten und Leibspeise. In Lonau treffen wir auf die Kleine und die Große Lonau sowie die St. Michaelis Kirche.
Start ist südwestlich des Örtchens Sieber, beim Haus der Jugend, der Feuerwehr und einem Abenteuerspielplatz sowie an der Sieber. Das Naturschutzgebiet Siebertal kommt insgesamt auf 700ha. Es wurden auch Bergbauspuren festgestellt. Man hatte es zum Beispiel auf Zink und Kupfer abgesehen. Teils besteht der Untergrund aus belasteten Böden, auf der sich dann sogenannte Schwermetallflora ansiedeln konnte, zu der die Grasnelke zählt und Pflanzen mit „Galmei“ (Zinkerz) im Namen.
Die Orte Sieber und Lonau gehören zu Herzberg am Harz. Sieber ist ein idyllisches Bergdorf mit unter 500 Einwohnern. Wir schlagen den Naturerlebnispfad Sieber ein, kommen über die Sieber und zur evangelischen St. Benedictus Kirche, 1887 im nordischen Stil erbaut. Unter dem Schiefer ist eine Holzkonstruktion.
Wir gehen aufwärts durch den Wald via dem Andraeweg, der wird zum Langfastweg und der stößt auf die Kirchtalstraße. Es geht auf die Hanskühnenburg hinauf. Bereits 1889 errichtete der Harzklub Osterode dort eine bewirtschaftete Schutzhütte mit hölzernem Aussichtsturm. Die Hanskühnenburg-Baude auf 811m ist im Nationalpark Harz die höchstgelegenen Waldgaststätte. In der Nähe ist der Hanskühnenburg-Felsen.
Darum rankt sich die Sage von Hans dem Kühnen, der, vor Liebe toll, eine Jungfrau entführte, was ihm der Himmel strafte. Die Gebete des Mädchens und ihrer Familie sorgten für ein derartiges Unwetter, dass die Ritterburg mit den Schergen versank, nur der Felsen blieb. Der Aussichtsturm Hanskühnenburg heute ist aus Stein gemauert, stammt aus dem Jahr 1914 und bietet herrliche Blicke über die Berge des Oberharzes.
Knapp 6km haben wir gewandert und weiter geht es abwärts nach Lonau über den Ackerfastweg. Wir kommen über den Haspelkopf und Braakberg, zwischen den Höhen Franzosenkopf und Kargeskopf hinunter an die Kleine Lonau und auf die Marientalstraße. Wir folgen der Straße durch den kleinen Luftkurort Lonau, umgeben von Buchenwäldern, und haben rund 14,5km der Wanderung.
Wir begegnen der Gemeindekirche St. Michaelis, 1883 aus roten Backsteinen erbaut, anstelle der hölzernen Vorgängerin. Wir überqueren die Große Lonau und kommen durch den Wald an die Sieber, deren Tal wir bis zu unserem abgestellten Auto folgen.
Bildnachweis: Von Kassandro [GFDL] via Wikimedia Commons
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