Diese Runde führt uns ins Leipziger Neuseenland, eine teilweise noch entstehende zählende Bergbaufolgelandschaft. Wir fahren zum Haselbacher See, der zu drei Vierteln in Sachsen und zu einem Viertel in Thüringen liegt. Startort ist der Parkplatz östlich von Ramsdorf, einem Stadtteil von Regis-Breitingen.
Der Haselbacher See entstand aus dem Braunkohlentagebau Haselbach. Nachdem zwischen 1954 und 1977 ca. 126 Mio. Tonnen Rohbraunkohle gefördert und 357 Mio. Kubikmeter Abraum bewegt wurden, legte man den Tagebau Haselbach 1977 planmäßig still. Danach begann der Wiederanstieg des Grundwassers. Seit 1993 wurde zusätzlich Sümpfungswasser aus dem MIBRAG-Tagebau Vereinigtes Schleenhain eingeleitet. Das vollständig geflutete Restloch des Braunkohletagebaus bildet nun einen See von ca. 3,35 Quadratkilometern Wasserfläche.
Wir gehen vom Parkplatz direkt heran an das Seeufer und halten uns dann links. Es geht im Uhrzeigersinn um den Haselbacher See herum. Wir kommen an einem Parkplatz vorbei (alternativer Einstiegspunkt) und wir wandern um die nördliche Seespitze herum. Wir sind am Ostufer meistens im Wald unterwegs und wandern auf die Tonhalde Haselbach zu. Der von 1964 bis 1975 für die keramische Industrie gewonnene Ton wurde auf einer 80 Hektar großen Halde im Tagebaubereich westlich von Haselbach gesammelt und bis in die Gegenwart abgebaut.
Am südlichen Ende des Sees wechseln wir von Sachsen nach Thüringen und kommen an einem Strand vorbei (teilweise FKK). Hier passieren wir den Strandbiergarten Zur Kreuzotter. Der steht zwar seit Jahren in Konflikt mit der Bauaufsicht, als wir unterwegs waren, gab es hier aber noch Getränke zu kaufen.
Wir sind jetzt unterwegs am verbliebenen Rest des Kammerforsts. Der wurde durch den Tagebau Haselbach fast vollständig von der Landkarte ausradiert. Später passieren wir das Vereinsgelände der Aqua Fun Wintersdorf, einem Verein für Wassersport und Freizeit. Kurz vor unserem Parkplatz spazieren wir dann noch einmal an einem Strand entlang.
Bildnachweis: Von Tnemtsoni [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons