Herrnhut ist keine Modemarke, sondern eine Kleinstadt, im Südosten von Sachsen. Warum sich ein Ausflug dorthin lohnt? Berge, Wald und nochmals Berge. Der Besuch lässt sich ebenfalls gut mit einer Reise nach Tschechien oder Polen verbinden, die beide nicht weit entfernt liegen. Die Anstrengung auf dieser 9-Kilometer-Runde bleibt überschaubar, dafür hält sie ein paar Überraschungen bereit.
Wir starten etwa gleich mit dem Skulpturenpfad, nachdem Abstellen des Autos beim Waldbad, in südöstlicher Richtung. Was diese Strecke ausmacht, sind eine Reihe von Stationen, die auf künstlerische Art die Historie der Herrnhuter Brüdergemeine nacherzählen sowie die Biographie des Grafen von Zinzendorf.
Dennoch verblassen die Kunstwerke gegenüber der Schönheit der harmonischen Naturmotive, die vom Forst und seinen „Verwandten“ gezeichnet werden. So lässt sich träumen und in Gedanken schwelgen am Forellenteich, dessen Kind, dem Petersbach, wir anschließend südlich folgen möchten.
Auf dem weiteren Pfad lockt die Gaststätte Eulkretscham auf eine Mittagspause, bestehend aus klassischer deutscher Küche. Im zugehörigen Landhotel besteht darüber hinaus die Möglichkeit, eine längere Auszeit in der Region zu verbringen. Der westliche Rückweg bietet die richtigen Voraussetzungen, sich vollständig auf die natürliche Umgebung zu konzentrieren, während das Baumdickicht Wanderer umschließt und sein Aroma versprüht. Auf dem Spielplatz dürfen die kleinen Waldfreunde herumtoben.
Gegen Ende steigen wir hinauf, um die hübsche Aussicht zu genießen. Kulturhistorische Abwechslung findet sich zudem im Kirchensaal der Herrnhuter Brüdergemeine und dem Herrnhuter Gottesacker am Hutberg. Dieser eher schlichte, jedoch trotzdem sehenswerte Friedhof ist erhöht gelegen und mit einer friedvollen Atmosphäre gesegnet. Die Wohn- und Gartenanlage der Gemeinschaft sind ebenfalls eindrucksvoll.
Bei entsprechendem Wetter lässt sich zum Abschluss ein erfrischender Schwimmgang im Waldbad genießen. Wer Zusätzliches erkunden möchte, findet darüber hinaus in Herrnhut weitere Kirchen sowie ein interessantes Völkerkundemuseum. Andere Lokale stillen den Durst und Hunger.
Bildnachweis: Von J.-H. Janßen [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons