Hochheim, die Wein- und Sektstadt am Main, liegt am Übergang des Main-Taunus in den Rheingau. Die Altstadt erhebt sich rund 35m über dem Main. Die Steigung vom Main bis hinauf zu Stadt wird von den Hochheimer Weinbergen geprägt. Erstmals erwähnt wurde Hochheim 754 während des Leichenzuges des heiligen Bonifatius. Heute erinnert der Pilgerweg Bonifatius-Route an diese letzte Reise des Apostels der Deutschen.
Als Wahrzeichen Hochheims gilt die katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul mit ihrem reichen Barockschmuck und den Fresken des Barockmalers Johann Baptist Enderle, der 1775 die Gemälde im Kirchenschiff, dem Hochchor und den beiden Emporenbrüstungen schuf. Zahlreichen Restaurierungen ist der Erhalt dieser einmaligen Kunstwerke zu verdanken. Auf den Fundamenten einer Vorgängerkirche entstand 1730-32 das sehenswerte Gotteshaus.
Das Ortsbild wird weiterhin durch die Domdechaney in der Kirchstraße geprägt. Der Domdechant oder Domdekan bezeichnet ein Amt innerhalb einer bischöflichen Kirche. Die Hochheimer Domdechanay geht auf die früheren Besitzer, die Domdechanten zu Mainz, zurück und bezeichnet heute eine Spitzenlage zu Füßen der Kirche St. Peter und Paul. Im Jahre 1802 war die Anlage zu einem Schloss ausgebaut, das jedoch im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Der Domänenhof wurde 2006 liebevoll restauriert und die am nördlichen Ende des Guts zur Kirchstraße hin liegende Zehntscheune ist Treffpunkt bei Festen und Veranstaltungen. Zusammen mit der Kirche bildet der Hof ein hübsches barockes Bild.
Auffallend in Hochheim ist das Küsterhaus, das auch Maintor oder Kirchtor genannt wird. Das Torhaus mit massivem Unterbau aus verputztem Kalkstein und Fachwerkgeschoss wurde 1746 anstelle eines älteren Stadttores gebaut. Zeitweilig war es Lehrerwohnung, Schule und Küsterwohnung.
Bleibt man in der Kirchstraße, stößt man auf ein herrschaftliches, spätbarockes Gebäude, das um 1750 errichtet wurde. Hier befindet sich heute im Herzen der Altstadt die Stadtbücherei und bietet rund 18.000 Medien. Die Bücherei ist im ehemaligen Katasteramt. Einen Steinwurf weiter ist das ehemalige Zollamt und Amtsgericht, welches 1725 gebaut wurde und bis 1802 zum Mainzer Karmeliterkloster gehörte.
Ebenfalls in der Kirchstraße steht das Alte Rathaus. Gebaut wurde es 1873-75 als Wohnhaus für einen Industriellen. Der dreigeschossige, verputzte Ziegelbau sticht durch seine Architektur und klare Gliederung hervor und diente von 1912-76 als Rathaus von Hochheim am Main.
Im Alten Rathaus befindet sich heute das Otto-Schwabe-Heimatmuseum, das 1970 gegründet wurde. Die Sammlung historischer Funde des Amtsgerichtsrats Otto Schwabe bildete den Grundstock für die vor- und frühgeschichtliche Abteilung des Museums. Neben einem Keltenspiegel sind weitere Exponate aus der Kelten- und Römerzeit zu sehen, wie auch Fundstücke der Eisen- und Steinzeit. Handwerkskunst, Weinbaugeräte und Stadtgeschichte finden sich auch in den vier Räumen im Erdgeschoss des Alten Rathauses.
In Hochheims Altstadt findet sich auch das erste Weinbaumuseum Hessens. Das Museum zeigt in hübschem Ambiente die Arbeit des Winzers, von der Bodenbereitung, Pflanzung, Veredelung der Rebstöcke, Traubenlese bis hin zur Kellerei den Weg der Rebe zum Weingenuss. Eine Abteilung widmet sich der Sektkellerei.
In der Burgeffstraße ragt der ehemalige Wasserturm der Sektkellerei Burgeff in den Himmel. Der Backsteinturm wurde um 1890 errichtet und erinnert in seiner Gestaltung an einen Burgturm. Obenauf besaß er einst ein Windrad. In Richtung Massenheim steht der Hochheimer Wasserturm, der nur sechs Jahre später gebaut wurde und zu einem Denkmal der Technikgeschichte gezählt wird.
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