Bonifatius gilt bis heute als der Apostel der Deutschen. Der aus England stammende Priester hat im 8. Jahrhundert die katholische Kirche in Thüringen, Hessen und Bayern aufgebaut und gründete in diesem Zusammenhang zahlreiche Klöster, u.a. das Kloster Fulda. Vor allem die Fällung der Donar-Eiche in Fritzlar als Symbol für die Macht des Christentums gegenüber den heidnischen Gottheiten ging in die Geschichte ein.
Bonifatius starb 754 auf seiner letzten Missionsreise, die ihn zu den Friesen führte. Sein Leichnam wurde zunächst nach Mainz gebracht, wo Bonifatius Erzbischof war. Auf einem großen Trauerzug geleitete man die sterblichen Reste des Missionars schließlich von Mainz nach Fulda, wo Bonifatius bestattet werden wollte.
Der Leichenzug von Rheinhessen an den Fuß der Rhön bildet die Vorlage für die 2004 eingerichtete Bonifatius-Route. Die Bonifatius-Route ist ein moderner Pilgerweg, der die Orte verbindet, an denen der Leichenzug des Bonifatius im 8. Jahrhundert vorbeikam. Die Streckenführung entspricht dabei nicht exakt dem historischen Vorbild – das z.B. über Teile der heutigen Autobahn A 66 führt. Dafür wurden aber Sehenswürdigkeiten und touristische Infrastruktur in die Wegführung eingebunden, so dass die Bonifatius-Route nicht nur ein Pilger-, sondern auch ein beliebter Fernwanderweg durch Hessens Mitte ist.
Die Bonifatius-Route startet am Hohen Dom in Mainz, wo Bonifatius 745 Bischof wurde. Über die Theodor-Heuss-Brücke quert die Bonifatius-Route den Rhein und gelangt damit von Rheinhessen in den rechtsrheinischen Rheingau. Über die Reduit und die Maaraue erreicht die Bonifatius-Route den Main und folgt diesem nach Hochheim. Durch den Main-Taunus leitet die Bonifatius-Route nach Frankfurt, wo man vom Bonifatiuspark eine schöne Aussicht auf die Skyline von „Mainhattan“ genießt.
Über Frankfurt-Bonames geht es jetzt in die Wetterau, die Kornkammer Hessens. Durch Altenstadt hindurch kommt die Bonifatius-Route zum Glauberg (276m) mit dem 2011 eröffneten Museum Keltenwelt am Glauberg. Im weiteren Verlauf passiert die Bonifatius-Route Burg Lißberg und Hirzenhain, bevor es durchs Obere Niddertal in den Oberwald des Hohen Vogelsbergs geht.
Durch Ilbeshausen-Hochwaldhausen geht es durchs Schwarzatal nach Hainzell und weiter durch den Gieseler Forst nach Fulda. Am Hohen Dom zu Fulda vis-a-vis des Stadtschlosses Fulda endet die Bonifatius-Route. In der Bonifatiuskapelle – ein Überrest der älteren Ratgar-Basilika aus dem 8. Jahrhundert – ruhen die Gebeine des Bonifatius. Die Bonifatiuskapelle ist Ziel der jährlichen Bonifatiuswallfahrt, zu der rund 10.000 Wallfahrer immer Anfang Juni zum Fuldaer Dom ziehen.
Auf dieser Seite bieten wir den gesamten Wegeverlauf der Bonifatius-Route kostenfrei als GPS-Track für Navigationsgeräte (*.gpx) oder Karten-Anwendungen wie GoogleMaps und GoogleEarth (*.kml). Die neun Tagesetappen auf der Bonifatius-Route werden jeweils auf eigenen Seiten im Detail beschrieben. Auf diesen Seiten lassen sich dann auch die einzelnen Etappen als GPS-Tracks für mobile GPS-Empfänger speichern.
Wanderatlas-Empfehlung: Auf der ersten Etappe kann man gleich mehrfach tolle Aussichten über das Rhein-Main-Gebiet genießen, etwa vom Aussichtsturm am Mainhafen in Kostheim, dem Flörsheimer Eisenbaum und der Flörsheimer Warte. Am Faulborn erfrischt man sich mit schwefelhaltigem Quellwasser, das einst schon Goethe stärkte.
Wanderatlas-Empfehlung: Das Arboretum Main-Taunus ist nicht nur für Botaniker interessant, sondern ein spannender Park, in dem über 600 Bäume und Sträucher aus aller Welt wachsen – darunter natürlich auch Mammutbäume, die Grannen-Kiefer (die wird bis zu 2.500 Jahre alt) und die Chilenische Araukarie (die hat soviele Stacheln, dass selbst ein Affe Schwierigkeiten hat, hinaufzuklettern).
Wanderatlas-Empfehlung: In Niederursel leitet die Bonifatius-Route an der 1927 erbauten Gustav-Adolf-Kirche vorbei. Sie galt zu ihrer Bauzeit als Revolution. Hinter dem Campus Riedberg geht’s in den Bonifatiuspark mit dem Bonifatiusbrunnen. Er soll da sprudeln, wo einst die Leiche von Bonifatius während des Leichenzugs gebettet wurde.
Wanderatlas-Empfehlung: Die vierte Tagestour führt durch die südliche Wetterau. Verschiedene historische Bauwerke sind zu bewundern, z.B. die Michaeliskirche in Klein-Karben, Altes und Neues Schloss in Büdesheim, die Oberburg in Heldenbergen und Burg Windecken. Speziell im Frühsommer ein Augen- und Nasenschmaus: der Karbener Rosenhang.
Wanderatlas-Empfehlung: Erst geht es an den Limes, den römischen Grenzwall aus dem 2. Jahrhundert nach Christus. Dann leitet die Bonifatius-Route hinauf auf den Glauberg (276m). Der Glauberg war schon in der Steinzeit besiedelt. Später wohnten hier Kelten. Der Keltenfürst vom Glauberg wurde in den 1990er Jahren gefunden. Seit 2011 ist er und zahlreicher Grabschmuck im Museum Keltenwelt am Glauberg zu bewundern.
Wanderatlas-Empfehlung: Am Weg liegen nicht nur die Ruinen der Schafskirche und der Krautfass genannte Bergfried der Burg Lißberg, sondern auch die prächtige Augustinerkirche in Hirzenhain. Der Lettner gilt als Meisterwerk gotischer Steinmetzarbeiten.
Wanderatlas-Empfehlung: Auf dieser Etappe geht es hinein in den Hohen Vogelsberg. Viel Natur – z.B. die Talauen von Nidder und Hillersbach – charakterisieren die Tageswanderung. Sehenswert: die Stumpe Kirch an der Nidder, die im 13. Jahrhundert als Erinnerung an den Leichenzug des Bonifatius erbaut wurde und später zur Ruine verfiel.
Wanderatlas-Empfehlung: Durch die Täler von Schwarza und Lüder geht es ostwärts. Unterwegs trifft man auf die Propsteikirche und das zugehörige Propsteischloss in Blankenau. Am Ziel wartet die Kapelle Kleinheiligkreuz, in der ein Stück des Kreuzes von Golgatha verwahrt wird.
Wanderatlas-Empfehlung: Am Ende der Pilgerwanderung steht man vor dem Fuldaer Dom, einem prächtigen Barockbauwerk aus dem 18. Jahrhundert. Reste der Vorgängerkirche wurden in den Dom integriert und in diesem alten Teil befindet sich die Bonifatius-Krypta mit dem reich geschmückten Sarkophag mit den Gebeinen des heiligen Bonifatius.
Von der Ronneburg aus laufen wir zum Wald hoch, über einen schönen Waldpfad, dann am Wald entlang und durch die Felder nach Diebach Am Haag. Dann...
Dieser Wanderweg führt von der ehemaligen Freien Reichsstadt Friedberg in die Barbarossastadt Gelnhausen, also mitten aus der Wetterau bis hin ins...
Nein, wir brauchen kein Visum für diesen Ausflug und auch keine Fremdsprachenkenntnisse – außer vielleicht ein bisschen Oberhessisch, das kann...