Höllengrund ist erst einmal kein besonders einladender Name für ein Ausflugsziel. Bis zur tatsächlichen Unterwelt dürfte es von hier aber noch weit sein, wenn man sich in dem grünen Areal umsieht. Vielleicht soll der Titel auch eher zu viele Besucher fernhalten, um den Tieren und Pflanzen im Naturschutzgebiet Ruhe zu gewähren. Sei es, wie es sei: Dieser gemütliche Wanderpfad von sieben Kilometern Länge hält wenige Gründe bereit, des „Teufels Reich“ nicht aufzusuchen.
Derart warm wird es hier zwar nicht, dafür präsentiert die überschaubare Strecke neben natürlichen ebenso kulturhistorische Höhepunkte, während wirkliche Aufstiege ausbleiben. Der Start befindet sich am S-Bahnhof Zeuthen, unweit von Berlin, was eine einfache Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich macht. Da die Route gleichsam wieder an einem Bahnhof, in Wildau, endet, ist diese Methode zu bevorzugen.
Anschließend gestaltet sich die Orientierung trotz wechselnder Kulissen einfach; ein gelbes Kreuz gibt den Kurs vor. Als Erstes zu entdecken ist das bereits seit Jahrhunderten bestehende Miersdorf mit seinem historischen Ortszentrum. Ein herausstechendes Merkmal ist die kleine Kirche aus Feldsteinen, welche im 14. Jahrhundert erbaut wurde. Das Türmchen besteht aus Holz.
Kurz darauf folgt schon das knapp 15 Hektar große Naturschutzgebiet Höllengrund-Pulverberg. Darin lassen sich zwischen einem Mix aus Wiesen und bewaldeten Flächen nicht zuletzt Igel, Spitzmäuse, Füchse und Kaninchen erblicken. Gespeist wird es durch den Ebbegraben.
Lauschig geht’s zudem im Kurpark Wildau zu, indem selbst alte Bäume ein Zuhause finden – oder besser, bleiben dürfen, um eine Rolle im Ökosystem zu erfüllen. Welche das genau ist und was sich noch in dem Dickicht versteckt, darüber klären unter anderem Infotafeln auf.
Ehe der Ausflug zu Ende geht, lässt sich noch die sogenannte Schwartzkopff-Siedlung betrachten. Eigentlich ehemalige Arbeiterbehausungen aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts, erstrahlen viele davon im sehenswerten Stil der Belle Époque. Der ist unter anderem an den weiß-roten Backsteinfassaden zu erkennen.
Bildnachweis: Von Assenmacher [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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