Wir fangen jetzt mal unüblich an und sagen, was es hier nicht (mehr) gibt: die einstige Gemeinde Hohwald gibt es nicht mehr. Sie ging 2007 mit der Stadt Neustadt in Sachsen zusammen. Gold! Gab es nie in rauen Mengen und gibt es auch nicht, wenngleich es die Felsformation Goldmännchen gibt und man den Bergbau bereits im 14. Jahrhundert vorfand.
Am Goldberg, westlich von Steinigtwolmsdorf, wurde im 18. Jahrhundert eine Goldgrube betrieben, man gewann Garkupfer und Lot. Man findet Quarzkristalle und Flitter aus Gold, Minipartikel des Edelmetalls. Was es gibt: man ist Stein-reich an Steinbrüchen und seit 2012 gibt es den Wolf wieder im Hohwald, aber keine Sorge, der ist scheu und mag keine Menschen.
Das rund dreißig Quadratkilometer große zusammenhängende Waldgebiet Hohwald liegt am Übergang vom Elbsandsteingebirge ins Lausitzer Bergland. Wir starten, mit genügend Proviant, vom Waldparkplatz Steinplatte (an der S125), in den Hungerweg. Lindbornweg und Schmidtweg führen uns sachte aufwärts, vorbei am Nestelberg (512m) und Angstberg (517m), die rechterhand sind. Östlich des Angstbergs ist der Kiesgrund am Eibsee.
Die Bergbauversuche im Hohwald endeten mehrheitlich im 18. Jahrhundert. Die Steinbrüche wurden offen gelassen und haben sich teils mit Wasser gefüllt. Hätte man den Hohwald belassen, wie er war, sähe man einen Buchenmischwald mit Ahorn, Eschen, Linden und wenigen Tannen durchsetzt. Die vermehrten Fällungen der Bäume gehen ins 18. Jahrhundert zurück, weil Kurfürst August der Starke das Holz für den Ausbau seiner Residenzstadt Dresden brauchte. Fichten, schnell wachsend, wurden gepflanzt. Jetzt überwiegen die Fichtenmischbestände.
Flügel F heißt der nächste Weg, der an der Wesenitz-Quelle vorbeiführt. Sie entstand an der Stelle eines verrollten Stollenmundlochs.
Jetzt geht es zur höchsten Erhebung im Lausitzer Bergland, zum 587m hohen Valtenberg mit dem Aussichtsturm. Der steinerne Aussichtsturm mit Zinnen wurde 1857 gebaut, obenauf eine Vermessungssäule. Der 22m hohe König-Johann-Turm bietet einen Blick über die Oberlausitzer Berge, ins Elbsandsteingebirge, zum Kamm des Erzgebirges und bei Fernsicht gar bis zum Riesengebirge ins Nachbarland. Eine Baude zur Verpflegung ist auch vorhanden.
Rund 5,4km sind wir gewandert und nehmen uns den Rückweg vor. Es geht abwärts in den Valtengrund, einem Steinbruch mit See, am Goldmännchen. Wir genießen die Aussicht vom Naßweg, der uns auf den Forstmeister-Müller-Weg bringt, biegen in den Seifweg und kommen schlussendlich über den Hungerweg zum Waldparkplatz Steinplatte. Östlich hier von liegt übrigens die Hohwaldklinik (Orthopädische Klinik Hohwald).
Bildnachweis: Von KellDen [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
Dieses Städtchen, in dem einst Kunstblumen hergestellt wurde, zwischen Wald, Feldern und Wiesen will entdeckt sein, so schmuck wie es sich herausputzt,...