Idar-Oberstein


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Idar und Oberstein sind die beiden letzten Orte im Idarbachtal, bevor der Idarbach in die Nahe mündet. Im 19. Jahrhundert erhielten Idar und Oberstein die Stadtrechte und 1933 fasste man die Orte dann zur neuen Stadt Idar-Oberstein zusammen, die heute als Edelstein- und Schmuckstadt überregional bekannt ist.

Den Ruf als Edelsteinstadt begründet sich im 19. Jahrhundert, als Idar-Oberstein neben Pforzheim, Hanau und Schwäbisch-Gmünd eines der vier großen Schmuckzentren Deutschlands wurde. In der Blütezeit arbeiteten in Idar und Oberstein rund 7.000 Diamantschleifer und mehrere tausend Achat- und Schmucksteinschleifer. Seit 1974 ist Idar-Oberstein Sitz der Diamant- und Edelsteinbörse, einziges deutsches Mitglied des Weltverbands der Diamantbörsen.

Als die Achate im Hunsrück knapp wurden, bezogen die Schleifer neue Steine aus Brasilien und mit den Edelsteinen kam aus dem südamerikanischen Land auch eine Tradition an die Nahe: das Grillen von mariniertem Fleisch am Spieß über offenem Feuer. So wurde Idar-Oberstein die deutsche Hauptstadt des Spießbratens. Rund um das letzte Juniwochenende findet das Spießbratenfest statt, das als größtes Volksfest an der oberen Nahe gilt.

Neben dem Ensemble von Felsenkirche, Burg Bosselstein und Schloss Oberstein gibt es noch Einiges mehr zu entdecken. Etliche prächtige Häuser in Idar-Oberstein stammen aus dem Beginn des vergangenen Jahrhunderts, sind von Klassizismus und Jugendstil geprägt und wurden von Menschen errichtet, die ihr Geld mit Edelsteinen und Schmuck gemacht hatten. Zu nennen ist die Mainzer Straße in Idar und Villen entlang der Hauptstraße nach Oberstein. Ein Beispiel ist der Sitz der Freimaurerloge Zum Felsentempel in der Hauptstraße 289 mit Jugendstildekor.

Die evangelische Pfarrkirche war einst St. Peter und Paul geweiht. Der kreuzförmige Saalbau in der Hauptstraße 9 stammt aus dem Jahr 1751 und die Querhauserweiterung kam gegen Ende des 19. Jahrhunderts hinzu. Der Westturm ist romanischen Ursprungs und geht vermutlich auf den Beginn des 12. Jahrhunderts zurück.

In einer wunderbaren Neorenaissance-Villa aus dem Jahr 1894 in der Hauptstraße 118 ist das Deutsche Edelsteinmuseum untergebracht. Die Gründerzeitvilla wird auch Purpers Schlösschen genannt und zeigt auf drei Etagen die Edelsteine dieser Welt mit über 10.000 Exponaten. Der Gewölbekeller ist Ort für Sonderausstellungen.

Das Deutsche Mineralienmuseum zeigt neben Edelsteinen und Mineralien aus aller Herren Länder die größten Kristalle, die aus Übersee nach Europa geschafft wurden. Im Museum kann man auch einen Blick auf den Schmuck aus Idar-Oberstein aus dem 19. und 20. Jahrhundert werfen. 400 Millionen Jahre alt sind einige Versteinerungen aus dem Hunsrückschiefer des Devons und man sieht Seesterne, Lilien und Krebse. Das Museum bietet auch eine Abteilung mit Stadtgeschichte – von der Felsenkirche, die sich über dem Gebäude erhebt, bis zur Industrialisierung ist alles dabei.

Eine museale Ergänzung ist die Edelstein-Erlebniswelt der Schmuckfabrik Gottlieb an der Nahestraße mit Factory-Outlet und Ausflügen zu den Edelsteinminen Steinkaulenberg. In der Edelstein-Erlebniswelt gibt es u.a. eine Mystische Drusenwelt, eine Edelsteinschürfstelle für Kinder und Schleifvorführungen.

Eintauchen in frühe Industriekultur kann man am Industriedenkmal der Schmuckfabrik Jakob Bengel. Die historische Ketten- und Bijouteriefabrik (bijoutier, frz. Goldschmied, Juwelier), geht auf den Schlosser Jakob Bengel zurück, der kostengünstig Uhrenketten maschinell herstellte und dazu eiserne Ketten verchromte oder vernickelte, so dass sie aussahen wie aus Silber. Die Schmuckfabrik war bis 1990 aktiv. Heute laufen die Maschinen auch noch wie geölt bei Vorführungen, eingebettet in die Fabrikhallen mit Jugendstileinflüssen und Bauzierden der Belle Époque.

Auf dem Wartehübel (403m) steht der Bismarckturm Idar-Oberstein aus dem Jahr 1907. Der Turm entspricht der klassischen Bauweise der Götterdämmerung und wurde aus Gestein der Region und Basalt der Eifel gebaut. Über der Aussichtsplattform, vom Turmeingang über 75 Stufen zu erreichen, ist die Feuerschale, die jedoch nicht mehr benutzt wird.

Idar-Oberstein ist nicht nur als Edelsteinstadt bekannt, sondern auch als Garnisonsstadt. Das liegt daran, dass in Idar-Oberstein 1956 die Artillerieschule der Bundeswehr ihre Arbeit aufnahm.


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