Unter steilen Felsen aus Buntsandstein, gleich am Moselufer, liegt der Weinort Igel mit dem nördlich von ihm gelegenen Dorf Liersberg. Igel hat nichts mit dem Stacheltier gemein, denn Igel leitet sich von Adler (lat. Aquila bzw. im Englischen: eagle) ab. Der Adler war bei den Römern das Symbol Jupiters. Und – beim Jupiter! – Igel nennt ein herausragendes UNESCO Weltkulturerbe sein eigen, die Igeler Säule.
Die Igeler Säule ist 23m hoch und sie wäre noch höher, hätte es den Adler obenauf nicht zeitlich derart angefressen. Der Adler hockt auf dem Pfeilergrabmal seit etwa dem Jahr 250. Mit diesem Datum ist die Igeler Säule einer der bedeutendsten historischen Schätze aus der römischen Zeit nördlich der Alpen, der noch am gleichen Standort überirdisch vorhanden ist, beschrieben und gezeichnet auch von Goethe.
Goethe über die Igeler Säule: „Die Mosel fließt unmittelbar vorbei, mit welcher sich gegenüber ein ansehnliches Wasser, die Saar verbindet; die Krümmung der Gewässer, das Auf- und Absteigen des Erdreichs, eine üppige Vegetation geben der Stelle Lieblichkeit und Würde.“ Die Bildnisse auf der Säule veranlassten ihn festzuhalten, „dass es uns im ganzen anmutig ernst zuspricht und aus seinen, obgleich sehr beschädigten Teilen das Gefühl eines fröhlich-tätigen Daseins mitteilt.“ Dem ist kaum etwas hinzuzufügen, außer, dass eine Kopie der Säule in den vermuteten ursprünglichen Farben im Hof des Rheinischen Landesmuseum in Trier zu betrachten ist.
Die Igeler Säule aus rotem Sandstein ist mit Reliefs geziert und zeigt Szenen aus dem Leben des Tuchhändlers, der sie erbauen ließ, und Motive aus der Mythologie. Einer günstigen Fehldeutung ist es zu verdanken, dass die Igeler Säule noch steht und im Mittelalter nicht vernichtet wurde, da eine Bildszene als Heiligendarstellung der Christenheit gesehen wurde.
Umgezogen hingegen ist die Steinlaube auch genannt das Pützhaus (von lat. putens, Ziehbrunnen). Im 13. Jahrhundert mit Rundbogenöffnung erbaut, war hier vermutlich der erste Ziehbrunnen. Das Pützhaus war auch Gerichtslaube, wo Igeler Schöffen Verhandlungen führten. Einst stand das Steinhaus gegenüber des Burghauses (Zum Löwen). Als die B 49 verbreitert wurde, zog es in ein historisch nachgebildetes Haus am Platz der Igeler Säule um.
Auffällig in Igel ist auch das in einen Weinberg gebaute zweigeschossige Grutenhäuschen als weiteres Grabmal der Römer, entstanden im 3. Jahrhundert. Auf den Resten der ursprünglichen Grabkammer wurde es restauriert und die oberen wie vorderen Teile des Tempelchens rekonstruiert. Unten die Steinsärge und oben der Versammlungsort zum Gedenken an die Toten. Heute kann man hier auch andere bedeutende Rituale feiern, wie Ehegelöbnisse beispielsweise. Verbunden sind die Igeler Sehenswürdigkeiten durch örtliche Wanderwege und den Deutsch-Luxemburgischen Sauertalweg.
Am Sauertalweg liegt auch das älteste Haus der Gemeinde Igel. Das Burghaus wird heute als Gasthaus Zum Löwen genutzt. Es ist ein ehemaliger Herrschaftshof. Das Hofhaus mit Ecktürmen ist im Kern aus dem 17. Jahrhundert und erfuhr im 18. Jahrhundert Erneuerungen.
Ebenfalls in der Trierer Straße, die als B 49 entlang der Mosel führt, liegt die katholische Pfarrkirche St. Dionysius als dreischiffige Hallenkirche quasi ein junger Hüpfer (1953). Ihre viel ältere Schwester, die alte Dionysiuskirche liegt im Hohler Weg, etwas hinter der Igeler Säule. Der barocke Saalbau stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts und hat einen romanischen Turm aus dem 12. Jahrhundert.
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