Der Name Kallenhardt leitet sich ab von der Kahlen Hardt, also einer unbewaldeten Höhe. Denn auf einer solchen liegt der Ort Kallenhardt, der politisch zur Stadt Rüthen gehört. Am Ostrand der offenen Fläche fließt das Schlagwasser Richtung Norden, ein 6km langer Zufluss der Glenne, die ihrerseits in die Möhne mündet. Jenseits des Schlagwassers erheben sich die wichtigsten Berge: Önningsberg (425m), Großer Äsberg (467m), Großer Steinberg (451m).
Den westlichen Rand der Hochfläche begrenzt ebenfalls ein Glenne-Zufluss, die Lörmecke. Mit knapp 13km Länge ist sie deutlich länger. Am Warsteiner Kopf (548m) weit im Südwesten auf der Höhe des Plackwaldes entspringt sie, fließt durch ein tief eingekerbtes Tal nordöstlich, um kurz nach dem Wehberg (525m) nach Norden abzubiegen.
Dabei kommt sie direkt am Hohlen Stein vorbei. Der ist tatsächlich genau das: ein gewaltiger Felsbrocken mit Hohlraum. Der Hauptraum der alten Kulturhöhle ist rund 20x30m groß. Zahlreiche Funde deuten darauf hin, dass die Höhle schon während der Altsteinzeit von Menschen genutzt wurde, aber auch während der vorrömischen Eisenzeit. Und noch viel später war sie Zufluchtsort für manche, die ihrem Tagewerk lieber ein wenig abseits der Obrigkeit nachgehen wollten: Anfang des 17. Jahrhunderts diente sie als Falschmünzerwerkstatt.
Die Glenne, von der eben schon die Rede war, ist 17km lang. Ihre Quelle liegt nördlich von Altenbüren bei Brilon, ihre Mündung in die Möhne westlich von Rüthen. Zwischen den Mündungen von Schlagwasser und Lörmecke, ihren wichtigsten Zuflüssen, füllt sie die Wassergräben eines richtigen Wasserschlosses.
Anders als bei vielen anderen Anlagen sind die Gräften rund um das Wasserschloss Körtlinghausen nicht zugeschüttet, sondern tatsächlich noch wassergefüllt. Die Anlage besteht aus einem barocken Herrenhaus mit zwei Seitenflügeln, einem Schlosshof und mehreren Kavaliersgebäuden. Schloss Körtlinghausen entstand 1714 auf einem Platz, an dem schon im 14. Jahrhundert eine Burg gestanden haben muss.
Seit 1830 befindet sich Schloss Körtlinghausen im Besitz der Freiherren von Fürstenberg. Nachdem es über die Jahrhunderte unterschiedlichen Zwecken gedient hatte, wird das Schloss heute als Veranstaltungshaus genutzt. Tagungen, Feiern oder auch Dreharbeiten finden dort statt. Einzelbesichtigungen sind zwar nicht möglich, doch wenn man sich als Gruppe zuvor anmeldet, kann man eventuell einen Blick hinein werfen.
Auch der Ort Kallenhardt selbst lohnt die Besichtigung. 1297 hatte er Stadtrechte nach Rüthener Recht erhalten und war ein regelrechtes Bollwerk gegen die Nachbarn - Arnsberg ebenso wie das Bistum Paderborn. Zwar ist die Stadtmauer nicht erhalten, doch die Gebäude strahlen heute noch einen trutzigen Charme aus. Zum Beispiel das alte Rathaus in der Burgtorstraße aus dem Jahr 1605 oder der Westturm der Pfarrkirche St. Clemens. In der Kirche, genauer im Turmjoch, befindet sich übrigens ein sehr altes Kunstwerk, eine romanische Madonna. Sie erinnert zwar an Stücke aus dem 11. Jahrhundert, ist aber vermutlich eher in die Mitte des 13. Jahrhunderts zu datieren.
Übrigens gibt es ganz in der Nähe zwischen Kallenhardt und Warstein noch eine weitere interessante Höhle, die Liethöhle. Die große Tropfsteinhöhle mit fünf Hauptspalten in zwei Etagen liegt inmitten des Naturschutzgebiets Liethöhle und Bachschwinden des Wäschebachs, das durch seine besonderen Karstbiotope schützenswert ist. 1948 war sie bei Sprengarbeiten im Steinbruch entdeckt worden. Obwohl ihre Tropfsteine ausgesprochen schön sind - oder vielleicht gerade deshalb - ist sie touristisch nicht erschlossen. Das Warsteiner Stadtmarketing hält aber eine Filmdokumentation über die Höhle vor.
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