Kleinlüder im Vogelsberg liegt südwestlich von Großenlüder am Fuße des Finkenbergs (422m). Rund tausend Menschen leben in dem Dorf, das an der Einmündung der Kalten Lüder in die Lüder liegt. Die Kalte Lüder ist ein 9km langer Nebenfluss der Lüder und bildet ein schönes Tal aus, das Ziel vieler Wanderwege ist.
Im alten Dorfkern von Kleinlüder steht die katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer, die 1910-12 erbaut wurde. An sie angefügt erhebt sich der Wehrturm der alten Kirche. Er entstand im 13. Jahrhundert und ist heute das älteste Gebäude in Kleinlüder.
Das eigentliche Kleinod von Kleinlüder – mit überregionaler Bekanntheit – liegt aber außerhalb des Orts. Der Wallfahrtsort Kleinheiligkreuz mit Kapelle. Den Weg dorthin leitet die Kalte Lüder. Man folgt dem Flüsschen aufwärts und erreicht nach einem guten Kilometer die Hessenmühle. Die Hessenmühle ist seit 1630 im Besitz der Familie Koch, die hier seit 1956 eine Gastronomie betreiben, die mittlerweile zu einem beliebten Ausflugsziel im Gieseler Forst geworden ist.
An der Hessenmühle geht es hinauf zur Kapelle Kleinheiligkreuz. In einer Urkunde aus dem Jahre 1348 wird die Kapelle erstmals erwähnt: „an der Stätte des Schreckens und wüster Einsamkeit errichtet...“. Das Wappen eines Adalbert von Schleifras ziert die Decke des Chores, der die Kapelle 1692 neu aufbaute. Die Empore ruht auf zwei toskanischen Säulen, die für den Baustil der Kapelle prägend sind.
Der Name Heilig Kreuz verweist auf einen Kreuzpartikel des Kreuzes, an dem Jesus Christus starb. Der Kreuzpartikel befand sich in der Aufbewahrung des Pfarrers von Giesel und ist seit 1913 in der Kleingheiligkreuz-Kapelle.
Der Standort der Kapelle Kleinheiligkreuz ist übrigens nicht zufällig gewählt. Hier trafen sich einst zwei mittelalterliche Handelswege: Der Ortesweg kreuzte die Antsanvia. Die Antsanvia führte von Fulda nach Eisenach. Nach Westen hin – teilweise unter dem Namen Hohe Straße – leitete sie durch den Vogelsberg bis nach Mainz an den Rhein. Der Ortesweg war eine Route, die schon die Kelten nutzten, um vom Marburger Bergland in die Rhön zu kommen.
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