Das Winzerdorf Thörnich liegt im Hunsrück direkt an der Mosel. Am anderen Ufer, auf der Eifelseite, erhebt sich der wohl bekannteste Weinberg des Orts, die Thörnicher Ritsch. Die Thörnicher Ritsch ist eine der letzten nicht flurbereinigten und urwüchsigen Steillagen an der Mosel. Hier wird der Wein noch komplett von Hand kultiviert und geerntet. Die Winzer nutzen dafür alte Weinbergspfade, die man vor Ort Wangertspedcher nennt.
2006 wurden einige dieser Weinbergspfade an der Thörnicher Ritsch befestigt und für Wanderer zugängig gemacht. Der steilste von ihnen ist der Klettersteig Thörnicher Ritsch, der bequemste der Enggass-Pfad. Beide Touren verbindet man auf dieser kurzen, aber anstrengenden und mit herrlichen Eindrücken gespickten Wanderung oberhalb der Mosel.
Startpunkt ist der Parkplatz an der Bundesstraße B 53 zwischen Ensch und Klüsserath. Von hier geht es direkt auf den Klettersteig, der nur 500m lang ist und zu einem Aussichtsplateau führt, von dem man wunderbar über die von Weinbergen eingefasste Mosellschleife schauen kann. Der Blick reicht von Leiwen bis nach Pölich. Tisch und Bänke sind vorhanden und laden zur stilechten Winzerrast.
Vom Aussichtspunkt wandert man einmal der Länge nach durch die Thörnicher Ritsch. Am Endpunkt trifft man auf den Enggass-Pfad, auf dem man zurück zum Parkplatz an der Bundesstraße geht. Der Enggass-Pfad ist nicht ganz so steil wie der Klettersteig, was gut ist. Denn der Name Thörnicher Ritsch leitet sich vom brüchigen Grauschiefer der Lage ab. Immer wieder rutschen Felsen ins Tal. Aufgrund des brüchigen Untergrunds, lassen sich in der Thörnicher Ritsch auch keine richtigen Wege anlegen.
Die Thörnicher Ritsch ist nicht nur steil und „old style“ zugleich. Die Weinlage ist auch international bekannt, u.a. weil der frühere Bundeskanzler Konrad Adenauer 1955 zu Verhandlungen mit der Sowjet Union über die Freilassung deutscher Kriegsgefangener Wein von der Thörnicher Ritsch im Gepäck hatte. Obs am Moselwein lag: Noch im selben Jahr begann die als Heimkehr der Zehntausend gefeierte Freilassung der letzten deutschen Kriegsgefangenen aus Russland.
Bildnachweis: By Touriste (Own work) [Public domain], via Wikimedia Commons
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