Am nordwestlichen Rand des Naturparks Nossentiner/Schwinzer Heide sowie nördlich von Goldberg bettet sich der Dobbertiner See in die Mecklenburgische Seenplatte. Der Naturpark ist Teil davon und erstreckt sich auf rund 355 Quadratkilometern: 56% Wald, 13% Seen und Flüsse, 13% Grünland, dann gibt es noch Äcker und Kulturflächen und 4% Moore und Heiden. Der Dobbertiner See nimmt 3,64 Quadratkilometer ein. Das Kloster Dobbertin ragt als Halbinsel am Nordufer in den See. Welch malerischer Ort!
Durch den Klosterpark ist das Kloster Dobbertin mit dem Ort Dobbertin verbunden. Kloster Dobbertin war eines der größten Nonnenklöster der Benediktiner in Mecklenburg und ist eines der besterhaltenen. 2020 feierte das Kloster sein 800jähriges Bestehen. Die gut sanierten Klostergebäude beherbergen eine Einrichtung des Diakonischen Werks für Menschen mit Behinderung. Dobbertin ist eine Gemeinde, die vom Amt Goldberg-Mildenitz verwaltet wird.
Wir beginnen die Entdeckungsreise in die spirituelle Vergangenheit dieses Landstrichs am Wasser direkt beim Kloster, das 1572 zum Damenstift umgewidmet wurde. Bis 1918 gehörte das Landeskloster zu einem der größten und reichsten Unternehmen in Mecklenburg. Die Novemberrevolution sorgte für die Auflösung der Landesklöster. Aus dem Kloster Dobbertin wurde ein staatliches Gut. Nach 1945 waren wenig zimperliche Kampftruppen der Roten Armee stationiert. Die desolate Anlage musste saniert werden, damit sie Altersheim werden konnte und im Anschluss Bezirksnervenklinik. 1991 übernahm die Diakonie das Kloster.
Es wurde viel Hand angelegt. Das Kloster Dobbertin zeigt sich in schöner alter Pracht mit den Klausurgebäuden und der doppeltürmigen Klosterkirche, aus der Zeit um 1300 konnte einiges an Substanz erhalten werden. Man hat hier mit viel Gefühl saniert und Neues in Altes integriert, um die Gebäude der jetzigen Nutzung zuzuführen.
Wir schlendern durch den Klosterpark. Der Dobbertiner See wird von der Mildenitz durchflossen, ist etwa 2,8km lang und 850m breit, max. bis 11,8m tief. Genügend Raum für Naherholung. An der Mühle kommen wir über die Mildenitz, die der Warnow zufließt.
Es geht über den Campingplatz und dort an einem kleinen Sandstrand vorbei. Dann wandern wir, den See zur Linken, entlang der Skulpturenallee. An dem Kunstpfad flankieren einige schöne Kettensägearbeiten den Weg. Man ist also nicht alleine: Waldarbeiter, Holzsammlerinnen, Spaziergänger, Nonnen oder Hexen (?), Waldbewohner mit und ohne Federn. Zurück geht es in einem Waldbogen, wir streifen die Bungalowsiedlung Am Walde, kommen per Schulstraße über die Mildenitz und durch den Klosterpark zum Kloster Dobbertin.
Bildnachweis: Von Wolfgang Sauber [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
Kürzlich haben wir schon Goldberg und den Goldberger See kennengelernt, südlich von Dobbertin, dem Kloster Dobbertin und dem Dobbertiner See, wo...
Goldberg am Goldberger See – wäre doch eine schöne Adresse auf einer Visitenkarte, dann noch als Straße etwas mit Mühle oder Wall, perfekt für...