Hui, es geht in die Höhe, auf den Huy nämlich. Der Huy, gesprochen Hüh und auch von Höhe abgeleitet, ist ein bewaldeter Höhenrücken im Norden des Harzes nordwestlich von Halberstadt und südlich von Dingelstedt am Huy.
Der Gemeinde zugeordnet ist das Benediktinerkloster Huysburg, das wir erkunden werden. Nicht nur wir, sondern auch Wanderer, die auf den Jakobsweg im Harzgebiet starten wollen. Die Südroute der Straße der Romanik kommt auch hier vorbei. Unser Start ist an der L 83 und dem Parkplatz Röderhof/Abzweig Huysburg. Kloster Huysburg erreichen wir nach waldreichen 14,3km. Wir gehen also erstmal entgegengesetzt zur Straße zur Huysburg.
Der Weg führt abwärts durch die Neubauten nach Röderhof mit dem Schloss Röderhof, das ein Wirtschaftshof des Klosters Huysburg war. Inschriften verweisen auf das 15. Jahrhundert. Die weitere Bausubstanz der Schlossanlage entstand größtenteils im 18. und 19. Jahrhundert. Schloss Röderhof wurde restauriert und man sieht eine schmucke Kapelle, Reste eines Kreuzgangs, eine alte Brücke, ein Pfortenhaus, zwei wehrhaft wirkende Türme, einen davon mit Welscher Haube, auch eine Grotte ist zu finden. In der Nähe sind die Röderhofer Teiche, wo sich einst Fisch für das Klosteressen tummelten.
Es geht in den Wald zur sagenumwobenen Daneilshöhle. Der Räuber Daneil überfiel einst Reisende, raubte sie aus, brachte sie um und verscharrte sie im Wald. Drähte mit daran gebundenen Glöckchen verrieten ihm und seinen Kumpanen sich nähernde Opfer. Heute droht keine Gefahr mehr, denn der Sage nach konnte durch eine entlaufene Geisel und einer Menge Mehlbrei den Räubern das Maul gestopft werden.
Unsere Wanderschlaufe durch den Wald nimmt am Siebertsplatz seine Wende. Wir gehen über den Buchenberg (315m), zum Paulsberg (290m), zur Sargstedter Warte, zum Weinberg (288m), begegnen dem Vorberg (306m) und Steinberg (303m) sowie den Spechtsberg (302m). Dann kommen wir zur Huysburg mit Klostergarten und Café.
Die hufeisenförmige Anlage des Klosters Huysburg hat ihren Beginn in einem Wirtschaftshof mit Kapelle, die 1058 geweiht wurde. Davor war auf der Anhöhe schon ein militärischer Posten. Im Laufe des 11. Jahrhunderts wurde das Kloster gegründet. Zu DDR-Zeiten war der Ort das einzige Benediktinerkloster in der DDR. Es wird nach wie vor vom Orden bewirtschaftet. Es gibt neben dem Klostercafé und dem Klosterladen auch Führungen und ein Gästehaus. Wir verweilen zwischen den Mauern der Hochromanik und des Barock sowie der jüngeren Betriebsamkeit, bevor wir durch den Wald zum Parkplatz zurückkehren.
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