Kloster Neuzelle in der Niederlausitz, zehn Kilometer südlich von Eisenhüttenstadt, wurde im 13. Jahrhundert begründet und 1817 säkularisiert. Die Klosterkirche St. Mariä Himmelfahrt ist seitdem Wallfahrtskirche und Pfarrkirche. Seit 2018 arbeiten wieder Mönche in Neuzelle.
Mit den prachtvollen Kirchen, den Klostergärten, dem Kreuzgang sowie Kunstschätzen zählt Neuzelle zu den größten Barockdenkmalen Ost- und Norddeutschlands. Auch Kulinariker und Musikfreunde kommen hier auf ihre Kosten: Branntwein und Bier werden vor Ort in der Klosterbrauerei und einer Brennerei produziert.
Wir sehen also: Ein Ausflug nach Neuzelle lohnt sich. Und damit man alles Wesentliche sieht, empfehlen wir diesen kleinen Rundgang. Start ist am Parkplatz an der Frankfurter Straße. Von hier gehen wir direkt auf die Klosterbrauerei Neuzelle zu.
Die Geschichte der Klosterbrauerei Neuzelle lässt sich bis 1589 verfolgen. Damals erweiterte das Kloster Neuzelle die für Eigenbedarf genutzte Brauerei und verkaufte Bier ins Umland. Heute ist die Klosterbrauerei bekannt ist für ihre süffigen Schwarzbiere (die u.a. als „Schwarzer Abt“ vermarktet werden). Der Schwarze Abt löste übrigens den Brandenburger Bierkrieg aus, der 2005 mit diesen höchstrichterlichen Worten am Bundesverwaltungsgericht beeendet wurde: „Der Schwarze Abt ist ein besonderes Bier. Er darf gebraut und auch unter dem Namen ‚Bier‘ verkauft werden. Wir wünschen weiterhin viel Genuss beim Trinken.“
Wir gehen dann hinauf zur Stiftskirche St. Marien, die aus dem Umbau einer dreischiffigen gotischen Hallenkirche von sieben Jochen im Barockstil vom Anfang des 18. Jahrhunderts bis 1741 erbaut wurde. Das Innere der Klosterkirche wurde glanzvoll ausgestattet durch Meister der Wessobrunner Schule unter Leitung von Mitgliedern der Künstlerfamilie Hennevogel.
Nun geht es in den Klostergarten und dort nach rechts zur evangelischen Pfarrkirche zum Heiligen Kreuz. Sie entstand im frühen 18. Jahrhundert und ersetzte eine mittelalterliche Torkapelle. Die Ausstattung wurde von den an der Klosterkirche Neuzelle tätigen Meistern vorgenommen und ist zu großen Teilen von gleicher Qualität wie die dort befindlichen Kunstwerke.
Vorbei an der Mehrzweckhalle und dem Freibad Neuzelle gehen wir nun zu einem Aussichtspunkt mit schönem Blick über das Gesamtensemble von Neuzelle. Dann spazieren wir über den Spinnberg (71m) zur Freilichtbühne an der Festwiese und an den Klosterteich. Entlang des Ufers gehen wir zurück zum Parkplatz.