Kolovrat: Wandertour auf dem Bergkamm zwischen Soča-Tal und Venetien

Wir wandern an der Grenze zu Italien, südlich vom smaragdgrünen Soča (italienisch: Isonzo), der ein malerisches Tal durch die Julischen Alpen gebildet hat, das als ein ganz besonders wundervolles Naturjuwel geschätzt und bewandert wird. Von hier aus führen etliche Wanderrouten zu den höchsten Gipfeln Sloweniens. Der höchste Berg heißt Triglav (2.864m). Er ist Namensgeber des ausgedehnten Nationalparks Triglav, nordöstlich von uns.

Unsere Wanderung führt uns auf den Kolovrat-Kamm mit herrlichen Aussichten auf die Julischen Alpen einerseits und die Adria andererseits. Unser höchster Berg der langgestreckten Runde heißt Kuk und misst 1.243m. Der Kolovrat ist ein Bergrücken der Julischen Voralpen an der Grenze zwischen Slowenien und Italien, westlich von Tolmin und südöstlich von Kobarid. Er bildet die geografische Grenze zwischen dem Soča-Tal in Slowenien und der Region Venetien in Italien. Er erstreckt sich über etwa 7 km auf einer Höhe zwischen 800m und 1.150m.

Start ist an der slowenischen Grenzkammstraße (605), der Parkplatz unter dem Freilichtmuseum Kolovrat, zu dem wir erstmal gehen. Es erinnert an die Kampfhandlungen an der Isonzofront im Ersten Weltkrieg. Die Infotafeln haben auch Text in deutscher Sprache. Wir sind hier auf rund 1.070m, westlich von Tolmin und wandern auch durch freigelegte Gräben.

Mit Aussichten über hügelige Wiesenlandschaft wandern wir zum Na Gradu (Monta Poclabuz, 1.114m). Er steht auf der Grenze und bietet einen fantastischen Blick in die Julischen Alpen und nach Italien am Adriatischen Meer. Es gibt auch ein Fernglas.

Dann wandern wir erst nochmal ein bisschen absteigend, sehen Relikte der Vergangenheit mit Gebäuden der jugoslawischen Armee. Es geht wieder ansteigend. Die folgenden rund 900m sind auf dem Rückweg erneut zu wandern. Wir wandern am Kamm entlang über die Höhe Trinški vrh (Monte Piatto cima ovest 1.138m). Kurz waren wir in Italien. Nach ca. 1,6km halten wir uns rechts und wandern auf slowenischer Seite, kommen mit mehr Auf als Ab, aussichtsreich und waldfrei durch die Bergflora.

Nächster Grenzberg ist der Nagnoj (Monte Nachnoi, 1.193m). Hin- und Rückweg treffen sich, wenn wir die 605 passieren und uns mental auf den Anstieg zum Kuk vorbereiten. Nach etwa 4,5km ist er erreicht. Tolle Aussicht. Hier sind auch ein Sender und eine Info für Paraglider. Der Hang ist wohl ein geeigneter Startplatz. Wir kommen nach einer Stärkung aus dem Rucksack runter vom Kuk, über die Straße 605 und wählen jetzt den italienischen Weg (Str. di Solarie). Der Hangweg ist asphaltiert und führt zum Biwak (Bivacco/Bivak Zanuso). Die einfache Hütte (mit Eisenbetten) bietet Unterschlupf und schöne Aussicht. Die Sonnenuntergänge von hier aus sollten herrlich sein. Ein Denkmal am Weg erinnert an Zanuso Giuseppe, der bei heftigem Schneefall ums Leben kam. Wenn wir vom asphaltierten Weg nach links abbiegen, kommen wir über die bekannten Höhen zum Ausgangsort.

Bildnachweis: Von szerenka [CC BY-SA 2.0] via Wikimedia Commons