85km hat die Ahr hinter sich gebracht, bevor sie zwischen dem Remagener Stadtteil Kripp und dem Stadtgebiet von Sinzig in den Rhein mündet. Die Ahrmündung steht unter Naturschutz, denn sie ist wie die Siegmündung fünfzig Kilometer rheinabwärts eine der wenigen weitgehend natürlichen Mündungsgebiete eines Flusses in den Rhein. Das schöne Städtchen gegenüber der Ahrmündung am anderen Rheinufer ist Linz, das von Kripp aus mit einer Fähre erreicht werden kann.
Wahrzeichen von Kripp ist der weithin sichtbare Wasserturm, der 1904 erbaut wurde. Wichtig war Kripp eine ganze Zeit lang als Treidelstation. Daran erinnert eine schöne Skulptur von Johannes Brus am Rheinufer mit Boot und zwei Pferden darauf. Kripp war eine Futterstelle für die geplagten Pferdchen. Begibt man sich auf einen kleinen Rundgang durch Kripp, kommt man in der Mittelstraße an einer alten Schwengelpumpe aus dem 19. Jahrhundert vorbei, wo man sich vor dem Bau des Wasserturms das lebensnotwendige Nass holte.
In der Nähe stehen die Skulpturen der Kripper Fente. Fente meint die Fintenfischschwärme, die früher an der Ahrmündung ankamen und von den Krippern gefischt wurden. Finten sind eine Heringsart, die früher zum Laichen die Ahr hinauf kamen, doch dank Industrialisierung und Wasserverschmutzung seit 1935 hier nicht mehr gesichtet wurden. Die ausdrucksstarken Skulpturen, die Ausschau halten, stammen von Antonie Mari Sart, einem spanischen Künstler, der auch schon das spanische Kronprinzenpaar 2004 mit einem Werk beglückte.
Gegenüber findet sich die Pfarrkirche St. Johannes Nepomuk, die 1903 geweiht wurde. In der zweischiffigen neugotischen Backsteinhalle findet sich ein mehrstufiger Schnitzaltar und ein steinernes Taufbecken. Die Kanzel der Kirche ist älter als das Bauwerk und stammt aus dem Jahr 1760. Noch älter (1725) ist das Standbild des Brückenheiligen Nepomuk. Übrigens führt über die Ahr eine hübsche Holzbrücke in Kripp und im Mündungsgebiet liefern sich auch wieder Kormorane ein Stelldichein.
Die Nepomukkirche ist nicht der einzige Sakralbau in Kripp, denn der Ort ist prädestiniert für Hochwasser und für diesen Notfall wurde die Hochwassernotkapelle zwischen 1845 und 1849 erbaut, worin die Kripper das Allerheiligste unterbrachten, wenn das Wasser stieg. Die Kapelle zur Schmerzhaften Muttergottes ist ein kleiner Saalbau.
Etwas ungewöhnlich ist das Alte Mausoleum ein Stück weit die Straße entlang auf dem Friedhof. Das Oktogon mit Tambour wurde wohl 1904 errichtet und zwar von dem Lederfabrikanten Graf Joachim Taveggi als letzte Ruhestätte für seine Angehörigen. Sie blieb jedoch unbelegt und fungiert heute als Gedenkstätte für die zivilen Opfer des Zweiten Weltkrieges.
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