Wir sind in der Marktgemeinde Wiesenttal in der Fränkischen Schweiz, dort, wo man die fels- und höhlenreiche Landschaft noch Muggendorfer Gebürg nannte, bis ins frühe 19. Jahrhundert hinein. Zwei Flüsse umrahmen unsere Wanderung: südlich die Wiesent, die durch Muggendorf fließt und nördlich die Aufseß, an der die Kuchemmühle liegt.
Start ist an der Wiesenttalbahn, am Schulweg, westlich der Wiesent und der B 470, die wir beide queren. Wir halten uns links und biegen in den Wiesentweg ein. Via Forchheimer Straße und Oberer Markt durchwandern wir Muggendorf mit der St. Laurentius Kirche aus dem 17. Jahrhundert. Aufwärts und über den Schmiedsberg verlassen wir den Ort.
Links unseres Wegs liegt die 112m lange Rosenmüllerhöhle, zu der wir einen Abstecher machen könnten, sofern wir sie noch nicht auf der Höhlenwanderung Muggendorf erkundet haben. Die Rosenmüllerhöhle war einst eine bezaubernde Tropfsteinhöhle, bevor die Tropfsteine geklaut worden sind.
Wir lassen das Dunkel diesmal sein und wandern zur Aussicht am Brunhildenstein mit Blick auf Muggendorf. Der Frankenweg führt auch am Brunhildenstein vorbei, der bei Kletteren Beliebtheit genießt, da sie hier bis zu 35m Wandhöhen erwarten. Wir bleiben obenauf im lockeren Auf und Ab, wandern durch Wald und Felder nach Neudorf, einem beschaulichen Juradörfchen mit einem Wirtshaus, das bekannt ist für seine Wurstspezialitäten – auch zum Mitnehmen.
Es bleibt ländlich idyllisch mit Ackerflächen und dem Dörfchen Albertshof. Wälder und Felder bestimmen den weiteren Weg zur Kuchenmühle. Die Kuchenmühle an der Aufseß wurde erstmalig Mitte des 15. Jahrhunderts genannt. Hier trifft Tradition auf den Geschmack mit Leckereien am Wasserad.
Nun spazieren wir gut gestärkt durch das schmucke Aufseßtal in südlicher Richtung. Nächstes Ziel ist weithin markant mit dem 522m hohen Hohlen Berg, mit Mobilfunkantenne und dem 6-stöckigen Aussichtsturm Hohes Kreuz sowie der Doktorshöhle, als eine von mehreren in dem Hohlen Berg, der daher seinen Namen hat. Weitere Höhlen, an denen wir vorbeikommen sind die Oswaldhöhle (65m lang, diente als Unterschlupf und Felsenkeller) und die Witzenhöhle (30m lang) per kleinen Abstechern.
Weiter geht es steil bergab mit Aussichten von Felswänden. An dessen südlicher Seite verläuft der Mehlbeerensteig. Wir steigen nach Muggendorf hinab und können dann einsteigen in die Welt der Miniaturen am Modelleisenbahnmuseum Muggendorf. Kurz vor Schluss der Runde lässt sich die Aue an der Wiesent nebst Wehr genießen.
Bildnachweis: Von Reinhold Möller [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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