Unmittelbar am Rhein steht in Boppard die stadtbildprägende Kurfürstliche Burg. Die Kurfürstliche Burg geht auf König Richard von Cornwall zurück, der 1265 mit dem Bau eines Bergfrieds begann. Als eigentlicher Erbauer der Niederungsburg gilt der Kurfürst und Erzbischof von Trier Balduin von Luxemburg im 14. Jahrhundert, weshalb man die Kurfürstliche Burg mancherorts auch Balduinsburg nennt.
Ein weiterer Ausbau erfolgte durch den Nachfolger von Balduin und die Burg wurde um vier Geschosse erweitert und ein Wassergraben angelegt. Der weitere Ausbau und die Umgestaltung zu dem, was man heute sieht, geschahen im 17. Jahrhundert. Die Kurfürstliche Burg ist als Kastellburg gebaut, rechteckig, vierflügelig und um einen Innenhof herum. Der Bergfried ist Teil des Nordflügels und fünfgeschossig. Zwei runde Ecktürme schützen die Südseite und zwei turmartige Eckgeschosse den Nordflügel.
Die Kurfürstliche Burg beherbergt heute das Städtische Museum Boppard. In der stadthistorischen Abteilung werden Auszüge aus der Geschichte Boppards im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit präsentiert.
Einen weiteren Schwerpunkt setzt die Ausstellung auf Michael Thonet. Der bekannte Bopparder Tischlermeister (1796-1871) gründete die Gebrüder Thonet Bugholzmöbel Fabrik in Wien. Der Tischler war Meister darin, Buchenrundstäbe so zu biegen, dass sie weder rissen noch brachen, sondern geschwungen elegant aussahen. Die Bugholzstühle sind als Wiener Sessel bekannt. Auf dem Marktplatz von Boppard wurde Thonet ein Brunnen gewidmet. Thonet gilt als Pionier der industriellen Möbelproduktion.
Mit der Burg kam auch die Stadtbefestigung. Zwischen 1327 und bis in die Mitte des 14. Jahrhunderts erfolgte die Ummauerung von Ober- und Niederstadt. Durch die Mauern führten Tore in den Stadtkern, wovon auch noch einige Reste erhalten sind. Von Bingen aus durchschritt man das Binger Tor, das unverputzt erhalten ist mit den Mauereinfassungen. Das Hospitaltor ist verputzt und in das Seniorenhauses zum heiligen Geist integriert, das sich in der Rheinallee befindet. Ein Flügel des Seniorenhauses ist ein ehemaliges Waisenhaus (Josefshaus) aus den Jahren 1863-65.
Das Kronentor erkennt man an dem Krönchen über dem Rundbogen und ist Teil eines Hauses mit Fachwerkobergeschoss und einem Volutengiebel. Das Ebertor ist Teil eines Hotels und findet sich in der Heerstraße, einem Abzweig der Koblenzerstraße (B 9). Das Lilientor wurde 1857 wieder hergestellt mit einem späthistorischen Erkerbau.
Neben dem mittelalterlichen Sandtor steht der stattliche Bau des Ritter-Schwalbach-Hauses. Der heutige Teil einer Bundesakademie ist eines der ältesten Häuser in Boppard und geht auf das 13. bis 15. Jahrhundert zurück. Der quadratische dreistöckige Bau mit Treppenturm zeigt sich mit Erkertürmchen und Spitzhelmen. Das Haus liegt am Rhein und gehörte zum ehemaligen Franziskanerkloster nebenan. Das steht in der Rheinallee 24 und entstand mit Lehrerseminar 1683-86. Das Gebäude ist dreieinhalbgeschossig, hat vier Flügel und neugotische Treppengiebel. Die zugehörige Klosterkirche ist ein langgestreckter Saalbau im gotisierenden Barock, ohne Turm.
Auf Schritt und Tritt finden sich in Boppard zahlreiche Denkmalzonen und Einzeldenkmäler, über 110 an der Zahl. Eines davon ist der Eltzer Hof aus dem Jahr 1566 in der Oberstraße. Der Krüppelwalmdachbau und der barocke Mansardwalmdachbau ist mit der Stadtmauer verbunden und die Gesamtanlage steht zum Teil auf der römischen Befestigung.
Ebenfalls zur mittelalterlichen Stadtbefestigung zählte der Säuerlingsturm. Bis 1905 stand er auf der Bergseite der Bahnlinie. Der Bau der Hunsrückbahn sorgte für die Platzierung am heutigen Ort und er bekam auch gleich einen neuen Zweck. Er diente als Wasserturm für die Dampfloks. Heute befinden sich im Säuerlingsturm eine Vinothek und ein Kesselraum für regionale Weinproben.
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