Östlich an Deutz schließt sich Kalk an, einer der neun Stadtbezirke von Köln, der wiederum selbst aus neun Stadtteilen besteht. Der größte davon ist Kalk selbst. Das konnte man Anfang des 19. Jahrhunderts noch nicht vermuten, damals bestand Kalk nämlich nur aus einigen Höfen und einer Pilgerkapelle, die im Mittelalter der Abtei Deutz zehntpflichtig waren. Doch dann wurden die Flächen links des Rheins knapp und Kalk wurde ab 1850 Industriestandort und erhielt 1881 sogar die Stadtrechte, bevor 1910 die Eingliederung nach Köln erfolgte.
Das historische Zentrum von Kalk befindet sich rund um die Kalker Kapelle, die ursprünglich 1666 errichtet wurde. Die heutige Kapelle stammt allerdings aus der Zeit 1948-50. Im Innern findet sich aber noch immer die Pietà von 1423, die bis heute Ziel von Pilgern ist.
In direkter Nachbarschaft der Kalker Kapelle steht die 1863-66 erbaute katholische Pfarrkirche St. Marien, eine dreischiffige neugotische Backstein-Hallenkirche mit einem über 50m hohen Turm.
Geht man hier in die Kapellenstraße, erreicht man nach gut 250m das Klarissenkloster Kalk, das 1918 gegründet wurde. In der Folgezeit wurde das Kloster als Vierflügelanlage mit einem offenen Innenhof und einem zentralem Springbrunnen erbaut und 1925 zusammen mit der Klosterkirche eingeweiht
Nach so viel geistlichem Input, steht der Sinn vielleicht nach geistigem Genuss. Dazu geht man die Kapellenstraße wieder zurück zur Kalker Hauptstraße und stößt auf die Sünner-Brauerei, die älteste, noch produzierende Brauerei Kölns. Im 1888-90 errichteten Hauptgebäude der Brauerei und Brennerei Sünner kann man ein leckeres Kölsch zur Erfrischung nehmen und bei Interesse auch an einer Brauereiführung teilnehmen.
So gestärkt kann man es wagen, die Kalker Hauptstraße zu passieren und in Richtung der katholischen St. Joseph Kirche zu spazieren. Sie wurde 1899-1902 in die historische Keimzelle von Kalk zwischen Höfe und Engelstraße gebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die zerstörte Kirche in stark vereinfachter Form neu errichtet.
Geht man die Höfestraße in Richtung Rhein, kommt man durch die Peter-Stühlen-Straße zum knapp 3ha großen Bürgerpark Kalk. Er wurde 2009 auf dem Gelände der früheren Chemischen Fabrik Kalk angelegt. Auf dem Gelände steht auch das heimliche Wahrzeichen von Kalk, der alte Wasserturm der Chemischen Fabrik. Der knapp 44m hohe Turm wurde 1904 erbaut und ist heute das letzte verbliebene Zeichen der ab 1993 abgewickelten Industrieanlage.
Auf dem ehemaligen Werksgelände wurde neben Geschäften 2007-09 auch das Odysseum erbaut. Das Wissenschaftsmuseum – neudeutsch: Science Center – nennt sich selbst auch Abenteuer-Wissenspark. Die Ausstellungen befassen sich mit den Themen Mensch, Natur und Technik. Zu insgesamt sechs Themenwelten wurden 200 Erlebnisstationen konzipiert, die Alt und Jung Wissenswertes rund um die Wissenschaft vermitteln. Auch bei Sonne ist das Odysseum einen Besuch wert: Im großen Außenerlebnisbereich gibt es einen Kletterfelsen, Minibagger, Wasserspaß-Geräte, eine Rennbahn und eine große Außenterrasse.
Am anderen Ende des ehemaligen Werksgeländes liegt das Einkaufszentrum Köln Arcaden. Hier trifft man wieder auf die Kalker Hauptstraße, die man Richtung Kalker Kapelle hinauf laufen kann. Dabei kommt man am 1913 im Jugendstil angelegten kleinen Stadtgarten Kalk vorbei.
Hinter dem Stadtgarten geht es rechts in die Wiersbergstraße, die in die Christan-Sünner-Straße übergeht. Hier wurden 2006 die Abenteuerhallen Kalk eingerichtet, in der die Jugendzentren Köln Trendsportarten wie BMX, Klettern, Skaten und Street Soccer anbieten.
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