Rund um die Kulturlandschaft um Landshut führt der Landshuter Höhenwanderweg des Landkreises Landshut mit zwei Haupt- und zahlreichen Nebentouren. An den Routen sind etliche Schautafeln platziert. Kürzlich sind wir den Landshuter Höhenwanderweg 1 (19km) von Buch am Erlbach bis Landshut gewandert, heute nehmen wir uns tollkühne 31km vor die Brust, von Landshut bis Hüttenkofen, über den Höhenrücken entlang der Isar bis zur Landkreisgrenze im Gemeindegebiet Niederaichbach. Wandern in Vollzeit.
Wer sich die vielen Sehenswürdigkeiten der Herzogstadt Landshut vorher in Ruhe anschauen möchte, ist gut beraten, wenn er einen Tag vorher anreist. Es gibt etliches zu sehen und erleben. Eine kleine Aufzählung folgt am Ende dieser Wanderbeschreibung. Wir gehen jetzt los.
Wir starten dort, wo die erste Tour endete, am Bahnhof Süd-Landshut, durch das wir mit dem Roßbach an die Isar wandern und ins Zentrum der wunderschönen Altstadt von Landshut mit der wahrhaft prägenden Basilika St. Martin und deren 130m hohem Turm. Unterhalb der Burg Trausnitz, um die herum es auch einige Museen gibt, stehen die Baudenkmäler gedrängt. In der Liste sind über 600 notiert.
Gen Osten wandern wir aus der schönen Herzogstadt hinaus, via Schönbrunner Straße und dort der Abbiegung durch den Bernlochnerschluchtweg, zum Kinderkrankenhaus Sankt Marien. Der Bernlochnerschluchtweg würde uns in den hübschen Hofgarten leiten, wir haben aber einen anderen Plan und wenden uns wieder in nordöstliche Richtung.
Auch im Zickzack geht’s dann hinauf über die Carossahöhe bei Moniberg, wo wir die schöne Aussicht auf Landshut und genießen und Kirchtürme zählen. Mit Waldrand mäandern wir weiter, nun wieder abwärts, passieren die B299, kommen an einer Wallfahrtskapelle vorbei und tauchen in die Schulzeiten ein. Anders gesagt, es geht vorbei an der Mittelschule, Studentenwohnheimen und Sonderpädagogik. Wir halten uns rechts beim Einbiegen in die Niedermayer Straße und wo wir am Schloss Schönbrunn (Hotel) vorbeikommen.
Nach rund 7,5km biegen wir nach rechts in den Wolfsbacher Weg. Dort treffen wir das Naturdenkmal Steinerne Rinne, ein Kuriosum der Natur, wo die Verhältnisse: Bach oben und Bett untern herumgedreht sind. Bald geht’s steil bergauf, über 100 Höhenmeter ansteigend. Hier herum war mal Militär. Das Gebiet steht unter Naturschutz: Ehemaliger Standortübungsplatz Landshut mit Isarleite. Es liegt zwischen Schönbrunn und Stallwang. Wir kreuzen es und kommen dabei auch an Streuobstwiesen vorbei.
Westlich von uns im Tal wird die Isar unterdessen um Stausee Altheim versammelt. Wir wandern über das kleine Aubach ins größere Frauenberg mit der Kirche Maria Heimsuchung, die zu Wallfahrten aufgesucht wird. Schon ganz schön ländlich hier. Überwiegend durch die Feldflure wandern wir an der Marienkapelle vorbei nach Zaitzkofen und haben Bergfest – aber kein Lokal. Dafür genügend Kreuze am Wegesrand, der uns weiter durch die Felder führt und in die Wolfsbacher Straße mit St. Nikolaus nach Wolfsbach. Würden wir dem Fahrweg weiter folgen, kämen wir an die Isar, wo sie sich als Stausee Niederaichbach breit macht.
Das Tagesziel ist noch nicht erreicht, auch nicht beim Schloss Niederaichbach, das einige ARD-Serien-Freunde vielleicht kennen, aus „Um Himmels Willen“ und dem fiktiven Kloster Kaltenthal. Wir besprechen uns kurz, was wir tun wollen, denn aus Hüttenkofen, dem offiziellen Ende unserer Wanderung, kommt man nicht weg und nicht unter ein Plumeau. In Niederaichbach auf der anderen Isarseite hat man schon mehr Glück. Wir haben rund 22,5km hinter uns bei der Überlegung.
Der Restlichen Kilometer verlaufen mit dem Aichbach zur Linken nach Reichersdorf, dort links halten und auf den Impenbacher Weg biegen. Dann werden die Weiler gestreift: Falterwasl, Thalham und Bergham. Über Goldern mit der Kirche St. Andreas aus Backsteinen sind es noch 3km bis nach Hüttenkofen. Auf dem Teil erwartet den Wanderer noch eine aussichtsreiche Sitzgelegenheit mit Schautafel zum Bayerischen Wald. In Hüttenkofen ragt die spätgotische Kirche St. Jakob in den Himmel. Und hier kommt auch der Wanderweg „Insarleite (N3 – Landshuter Höhenwanderweg - Niederaichbach)“ zum Schluss.
Wie versprochen – Landshut ist ein Wochenende wert: Es gibt etliches zu sehen und erleben. insbesondere eine Anhäufung von Kirchen und Kapellen: die imposante Basilika St. Martin (gebaut von 1385 bis um 1500, mit 130m hohem Turm und mit Frauenkapelle, Jesuitenkirche St. Ignatius, hochgotische St. Jodok, Dominikanerkirche St. Blasius mit Wurzeln im 13. Jh. und St. Nikolaus, Ursulinenkirche, Heilig Geist.
In der Altstadt hätten wir das stattliche Flügelbauwerk des Rathauses mit Treppengiebeln, das aus einst drei einzelnen gotischen Häuser zusammengefasst wurde. Am Stadtrand, nahe dem Kloster St. Peter und Paul, ist das Skulpturenmuseum im Hofberg, dass sich mit Werken von Bildhauer Fritz König (1924-2017) beschäftigt. IM Hofberg ist richtig, weil es unterirdisch ist und es liegt hinter der historischen Stadtmauer und unterhalb der Burg Trausnitz. In dessen Schlossgarten sind das Herzogsschlösschen und der Hofgarten mit kleinem Tiergehege – oberirdisch.
Bildnachweis: Von Lorenz1970 [CC BY-SA] via Wikimedia Commons
Lust auf eine klassische Rundwanderung? Der kann sich zum Stausee Altheim an der Isar begeben und die Beine in Schwung bringen. Anstatt das Gewässer...