An der Einmündung des Emsbachs in die Lahn liegt Limburg, die Kreisstadt, die 2010 ihr 1100jähriges Jubiläum feierte. Ihr fast vollständig erhaltener, mittelalterlicher Altstadtkern mit dem bekannten Georgs-Dom und der Burg Limburg bilden ein beeindruckendes Ensemble, das Touristen aus aller Welt in den Schnittpunkt von Westerwald und Taunus lockt.
Den schönsten Zugang zur Altstadt von Limburg hat man über die historische Lahnbrücke, die von 1315-54 gebaut wurde und die eine alte Holzbrücke ersetzte, die wahrscheinlich schon um 1160 bestanden hat. Die Lahnbrücke schlägt sechs Bögen und überspannt die Lahn auf einer Länge von 106m. In der Mitte der Brücke ist eine Steinfigur dem heiligen Johann von Nepomuk gewidmet, dem Schutzpatron der Brücken. Auf der Westerwaldseite steht auf der Brücke noch der mächtige äußere Brückenturm. An der Nordwand des Brückenturms befindet sich eine Nische. Darin steht eine Madonnafigur mit Kind, die aus der 1827 abgerissenen Brückenkapelle stammt.
Kommt man von der Lahnbrücke auf die Altstadt zu, liegt linkerhand die St. Johannes Kapelle in der Erbach. Gebaut wurde die gotische Kapelle 1322-24 für die Zisterzienser. Nach der Säkularisation kam die St. Johannes Kapelle 1831 an die evangelische Gemeinde und diente dann später bis 1903 als Synagoge. Seit 2002 gehört die Kapelle der selbständigen evangelisch-lutherischen Gemeinde.
Direkt an der Lahnbrücke befindet sich auch der Katzenturm, ein Wachturm aus dem 13. Jahrhundert und Teil der alten Stadtbefestigung. Im Katzenturm präsentiert heute das Marinemuseum Limburg interessierten Besuchern Bilder und maßstabsgetreue Modelle von Schiffen, unter anderem von dem Windjammer Gorch Fock und dem Schlachtschiff Bismarck.
Geht man vom Limburger Katzenturm durch die Brückengasse, kommt man am Haus der Sieben Laster vorbei, einem Fachwerkhaus von 1567, das in einem Fries die kunstvoll geschnitzten Symbole der sieben Laster zeigt: Hoffahrt, Geiz, Neid, Unkeuschheit, Unmäßigkeit, Zorn und Trägheit. Weiter durch die Brückengasse kommt man zur Kleinen Rütsche. Hier findet man an Hausnummer 4 die schmalste Stelle des historischen Handelsweges von Frankfurt nach Köln, die zur Sicherheit für Unpässlichkeiten schon am Heumarkt in Köln verzeichnet ist.
An die Kleine Rütsche schließt sich eine kleine Gasse an, die Römer heißt. Hier steht Limburgs ältestes Haus am Römer 2-4-6. Dieses auch Gotische Haus genannte Gebäude stammt von 1289 und gilt damit als eines der ältesten freistehenden Fachwerkgebäude in ganz Deutschland. Im Garten des Gotischen Hauses befand sich früher ein jüdisches Bad, eine so genannte Mikwe. Seit 1984 befindet sich das Gotische Haus im Besitz der Stadt Limburg und beherbergt das Institut für Bauforschung und Dokumentation (IBD) und das Deutsche Centrum für Chormusik.
Durch die Römergasse kommt man zum Fischmarkt, der nichts mit Fischen zu tun hat, sondern ein mittelalterlicher Fismart – Fadenmarkt bzw. Wollmarkt – war. Zahlreiche, schön restaurierte Fachwerkhäuser bilden eine eindrucksvolle Kulisse. Hier befindet sich auch das historische Rathaus von Limburg, in dem heute die Kunstsammlungen der Stadt Limburg untergebracht sind. Das alte Rathaus kam 1399 in den Besitz der Stadt und war bis 1899 Sitz des Bürgermeisters. Seit 1978 werden hier u.a. über 600 Scherenschnitte des Hadamarer Künstlers Ernst Moritz Engert gezeigt.
Vom Fischmarkt geht die Rütsche parallel zur Römergasse ab. Hier befindet sich das Werner-Senger-Haus, ein gotisches Hallenhaus aus dem 13. Jahrhundert. Hier wurde einst der Schinderhasse festgehalten, nach dem er 1802 zwischen Haintchen und Laubuseschbach zufällig gefasst wurde. Sein Weg führte ihn dann von Limburg zum Verhör nach Frankfurt und weiter zum Schafott nach Mainz, wo er 1803 guillotiniert wurde.
Wenden man sich jetzt wieder retour Richtung Fischmarkt, nimmt man die parallel zur Rütsche verlaufende Fahrgasse und kommt dann am imposanten Walderdorffer Hof vorbei. Ursprünglich 1359 erbaut ist von der alten Anlage heute nur noch der gotische Turm erhalten. 1665 wurde der Walderdorffer Hof durch Wilderich von Walderdorff, Erzbischof von Wien, in der heutigen Dimension neu gebaut.
Über den Fischmarkt hinüber und weiter durch die Salzgasse erreicht man den Kornmarkt, den größten Platz der historischen Altstadt. Von hier bis zum Bischofsplatz zog sich das historische Judenviertel. Eine jüdische Gemeinde gab es in Limburg bereits seit 1278. 1932 lebten knapp 300 Juden in Limburg, Ende 1939 waren es nur noch 8! Seit 2009 hat die jüdische Gemeinde in Limburg wieder eine Synagoge, die sich in der Birkenallee befindet.
Am Bischofsplatz steht die Stadtkirche Limburg, die Anfang des 14. Jahrhunderts von Franziskanern errichtet wurde. Einer der Förderer dieses Projekts war Johannes von Limburg, dessen Grab sich seit 1312 im Chor der Stadtkirche befindet. Die schlichte Kirche ohne Turm wurde um 1742 mit barockem Schmuckwerk ausgestattet. 1820 nach der Säkularisierung des Klosters wurde die St. Sebastian geweihte Kirche dann zur städtischen Kirche Limburg.
Vom Bischofsplatz geht es zurück durch die Fleischgasse in die Bahnhofstraße, um den Neumarkt mit dem St. Georgsbrunnen zu erreichen. Am Ende des Neumarkts steht die evangelische Kirche. Im katholischen Kernland bildete sich erst im 19. Jahrhundert eine kleine evangelische Gemeinde, die sich etwas abseits des damaligen Zentrums am Bahnhof 1864-66 eine Kirche errichtete. Die neugotische Hallenkirche wurde Bruchsteinen gemauert, 1979 jedoch zum Schutz verputzt.
Vor der Kirche verläuft die Fußgängerzone in der Werner-Senger-Straße. Folgt man dieser, trifft man auf die Hospitalstraße, wo sich die St. Anna Kirche befindet. 1329 als Klosterkirche der Wilhelmiten erbaut und 1651 zu ihrer heutigen Gestalt umgerüstet, finden sich im Inneren der St. Anna Kirche noch Teile der prachtvollen Ausstattung von Künstlern der Hadamarer Schule.
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