Lindlar liegt in einer sanften Talmulde inmitten der abwechslungsreichen Mittelgebirgslandschaft des Wandergebiets Sülztal im Oberbergischen Land. Erste Siedlungsspuren bei Lindlar lassen sich bis 2000 v. Chr. zurückdatieren; erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort allerdings erst 1109 im Zusammenhang mit Lindlarer Pfarrkirche.
Eine erste Kirche entstand in Lindlar vermutlich schon zwischen 893-958, wovon es aber keine Überreste mehr gibt. Die katholische Pfarrkirche St. Severin im Ortskern von Lindlar stammt aus dem 12. Jahrhundert. Von diesem Bau ist heute noch der Kirchturm erhalten,der 1785 sein geschweiftes Dach mit offener achtseitiger Laterne und hoher schlanker Haube erhielt. Der Chor wurde 1495-1500 erbaut, die Halle wurde im 19. Jahrhundert durch einen Neubau ersetzt. Ältestes Stück in der Severinskirche Lindlar ist ein Taufbecken aus dem 12. Jahrhundert.
Ein zweiter eindrucksvoller Sakralbau in Lindlar ist die evangelische Jubilate-Kirche, die 1954-56 gebaut wurde, um dem Raumproblem in der Kirche in Delling zu begegnen. Dieses bestand seit Ende des Zweiten Weltkriegs, als viele protestantische Vertriebene aus den Ostgebieten in das Bergische Land kamen und die bisherige evangelische Diaspora sich zu einer volkskirchlichen Größe wandelte. Das Kircheninnere ist als dreifach aufgeteilte Halle in Form einer Ellipse gehalten. Der beeindruckende Säuenturm der Jubilate-Kirche bestand aus Grauwacke. 1990 wurde er demontiert und durch einen neuen Kirchturm aus einem anderen Naturstein ersetzt.
Apropos Grauwacke: Vom 16. bis 19. Jahrhundert war neben der Landwirtschaft vor allem das Steinhauergewerbe – der Abbau und die Verarbeitung von Grauwacke – die Haupteinnahmequelle der Bewohner von Lindlar. Der wichtigste Steinbruch liegt nördlich vom Zentrum von Lindlar am Brungerst (347m). Das reiche Grauwacke-Vorkommen wird seit über tausend Jahren abgebaut. Lindlarer Grauwacke war ein begehrter Baustoff und wurde bis ins Siegerland verkauft. Inzwischen gibt es von den einst fast vierzig nur noch drei aktive Betriebe. Die stillgelegten Steinbrüche hat sich die Natur wieder zurück geholt; sie bilden einen wertvollen Lebensraum für heimische Tiere.
An die Grauwacke-Zeit erinnert heute nicht nur der Steinhauerpfad, ein schön angelegter Themenwanderweg hoch zum Brungerst, sondern auch der 2002 aufgestellte Steenkühler-Brunnen am Marktplatz in Lindlar. Einige schöne denkmalgeschützte Gebäude aus dem 18. Jahrhundert liegen rund um den Marktplatz, z.B. das Alte Amtshaus und das Haus Prinz, ein repräsentativer Fachwerkbau.
Geht man vom Marktplatz an der Severinskirche vorbei in die Eichenhofstraße, kommt man zur Alten Schule, die 1848 aus Lindlarer Grauwacke erbaut wurde und heute den Ratssaal der Gemeinde und eine Bücherei beherbergt. In der Eichenhofstraße findet sich auch ein 1984 errichtetes Holzdenkmal, das an die Lenkeler Bessemsbenger erinnert. Besenbinden – so die hochdeutsche Übersetzung – war einst eine willkommene Nebentätigkeit für die arme Bevölkerung. – dem Stand der Besenbinder
Verlässt man den Ortskern von Lindlar in westliche Richtung mit Ziel Schloss Heiligenhoven und dem Bergischen Freilichtmuseum, kommt man durch Freizeitpark Lindlar. Der 1982 eingeweihte Freizeitpark ist im städtischen Besitz und umfasst neben einer Teichanlage verschiedene Sportanlagen wie Schwimmbad und Minigolfanlage, einen Abenteuerspielplatz und Spielgeräte für Kleinkinder. Von Mai bis September finden hier auch Konzerte statt.
Grauwacke, das ist ein dunkler Naturstein, den jeder schon mal gesehen hat: Üblicherweise sind die Räume zwischen den einzelnen Schwellen einer...
Ründeroth ist ein Ortsteil der Gemeinde Engelskirchen im Oberbergischen Land und wird von der Agger durchflossen, die hier die natürliche Grenze...
Die Sülztalbahn ist eine der vielen regionalen Eisenbahnstrecken, die in der Jahrhundertwende zwischen 19. und 20. Jahrhundert mit viel Ehrgeiz und...