Grauwacke, das ist ein dunkler Naturstein, den jeder schon mal gesehen hat: Üblicherweise sind die Räume zwischen den einzelnen Schwellen einer Gleistrasse der Eisenbahn damit befüllt. Aber es gibt Grauwacke auch in Edel: Z.B. als Bodenplatten am Frankfurter Flughafen, in Dubai oder an Bord der Luxusyacht des russischen Milliardärs Roman Abromowitsch. Warum wir das erwähnen? Weil die schönste Grauwacke weit und breit aus Lindlar im Herzen des Bergischen Lands kommt.
Was liegt da näher, als einen der Bergischen Streifzüge zum Thema Grauwacke anzulegen, das man vielerorts auch das Gold des Bergischen Lands nennt? Der Steinhauerpfad startet am Marktplatz in Lindlar. Hier am Marktplatz steht auch der Steenkühler-Brunnen, der an die lange Bergbauvergangenheit im Sülztal erinnert.
Dann geht es hinein in das Bergbaugebiet am Brungerst (347m), dem wichtigsten Grauwacke-Steinbruch bei Lindlar. Auf dem Weg hinauf zum Brungerst kann man sich nicht nur an Informationstafeln kundig machen, sondern genießt auch schöne Ausblicke auf Lindlar und sieht Grauwacke in Aktion: nämlich als Baumaterial an historischen Häusern und in Form von Kunstdenkmälern, die Steinmetze in Lindlar errichtet haben.
Seit mehr als 1000 Jahren wird in Lindlar Grauwacke abgebaut. War dieser Industriezweig noch vor hundert Jahren Hauptarbeitgeber der Lindlarer Bevölkerung, bestehen heute nur noch drei produzierende Betriebe. Vielerorts finden sich ehemalige Steinbrüche, die heute ein wichtiger Lebensraum für vielerlei Tierarten sind. Die Lindlarer Grauwacke wurde vor Ort zum Bauen verwendet, Beispiele hierfür sind der Kirchturm der katholischen Pfarrkirche St. Severin. Auch wurde in der weiteren Umgebung verkauft, beispielsweise nach Köln und ins Siegerland. In diesem Zusammenhang ist die Bahnstrecke Köln-Mülheim–Lindlar erwähnenswert, die bis in die 1960er-Jahre das Gestein per Eisenbahn transportierte. Zu diesem Zweck führte vom Hauptabbaugebiet – dem Brungerst – eine Bremsbahn zum Bahnhof in Altenlinde. Oftmals wurde im Gebiet um Lindlar auch nach Eisenerz geschürft. In Lindlar waren mehrere kleinere Eisen- und Bleibergwerke in Betrieb.
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