PP Pramen Vltavy, da wollen wir vom Langlaufzentrum Finsterau und dem Wistlberg aus über den Siebensteinkopf (1.263m) hin. PP steht für přírodní památka und das heißt übersetzt: Naturdenkmal. Pramen ist die Quelle und Pramen Vltay = die Quelle der Moldau. Ausgesprochen klingt das etwa so: „pramen voltavi“. Wir sollten den Personalausweis dabeihaben.
Die Moldau, gerne auch als Böhmisches Meer bezeichnet, misst 430km und mündet bei Mělník in die Elbe, die innerhalb Tschechiens Labe heißt. Wer gerät nicht ins Schwärmen beim Klang von Bedřich Smetanas Übersetzung des Flusslaufs in Noten in seiner sinfonischen Dichtung „Die Moldau“? Smetana war ein tschechischer Komponist der Romantik, lebte von 1824-1884, wobei er in Prag verstarb.
Wir besuchen die Moldau-Geburtsstunde, dort wo Warme und Kalte Moldau sich vereinen, beim Mrtvý luh (deutsch: Tote Au oder Finsterau), das ist ein Moor. Start ist in Finsterau in der Gemeinde Mauth im Bayerischen Wald. Westlich des Ski-Eldorados ist der Parkplatz Wistlberg, wo auch die Grenze zum Nationalpark Bayerischer Wald verläuft.
Die ersten rund 3,3km wandern wir unterhalb der 1.100 Höhenmeter und gehen gegen den Uhrzeigersinn und durch den Wald sowie einmal durch das Finsterauer Filz, einer über 4ha großen Landschaft mit Moosen, Feuchtgebieten und entsprechender Artenvielfalt, die das liebt.
Wir kommen an den Schwellgraben und zur Teufelsklause. Der Teufelsbach (tschechisch Čertova Voda) folgt dem Grenzverlauf in südöstlicher Richtung.
Wir gehen hinauf und am Gipfelkreuz vorbei zum Siebensteinkopf, der seinen Namen den sieben Felsen unterhalb verdankt. Jetzt ist es nicht mehr weit bis auf den Grenzsteig und nach Tschechien rüber.
Wir sind knapp 5,2km gewandert, haben 1.226m Höhe und gehen zur Moldau-Quelle durch Wald und ein mooriges und urwaldähnliches Gebiet. Vom Quell-Loch blinken uns einige Münzen entgegen. Rund 1,5km sind es von der Grenze bis hierher und auf dem gleichen Weg geht es zurück zur Grenze.
Jetzt nehmen wir den Weg durch das Reschbachtal und kommen zur Reschbachklause, die 1860 gebaut wurde und mit 0,8ha recht groß ist. Die Reschbachklause ersetzte die Alte Klause, von der wir nicht mehr so viel sehen, wenn wir an ihr vorbeikommen, entlang dem rund 13km langen Reschbach.
Bei der Alten Klause biegen wir in den Zametzer Steig und wandern zum Ausgangsort. Recht sehenswert ist übrigens das Freilichtmuseum Finsterau, wo ganze Hofanlagen übersiedelt wurden.
Bildnachweis: Von Rosa-Maria Rinkl [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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