Die Müngstener Brücke war bei ihrer Eröffnung 1897 ein Meisterwerk deutscher Ingenieurskunst: In einer Höhe von 107m überspannt die Müngstener Brücke mit einer Länge von 465m das Tal der Wupper und verbindet damit Remscheid und Solingen im Bergischen Städtedreieck. Die 5.000 Tonnen Stahl werden von knapp einer Million Nieten zusammengehalten, wobei die Legende berichtet, die letzte geschlagene Niete sei aus Gold. Das konnte bislang aber nicht bestätigt werden.
Bis heute ist die Müngstener Brücke die höchste Eisenbahnbrücke in Deutschland. Gebaut wurde sie von der MAN AG, deren Vorstandsvorsitzender Anton von Rieppel selbst die Planungen übernahm. An ihn und seine Mitstreiter – u.a. Ingenieur Bernhard Rudolph Bilfinger, Vater des Gründers der Bilfinger AG – erinnert eine Metalltafel am Fuße der Müngstener Brücke. Derzeit wird geprüft, ob die Müngstener Brücke zum UNESCO-Weltkulturerbe erhoben wird.
Die Müngstener Brücke war weltweit das erste große Bauprojekt, das im Freivorbau errichtet wurde. Damit ist gemeint, dass die beiden Bogenhälften ohne weitere Gerüste bis zum Bogenschluss fertiggestellt wurden und gewissermaßen selbst die Funktion eines Krans für die weitere Montage hatten. Gerechnet hat sich das neue Verfahren allemals: Von den veranschlagten Baukosten von rund 5 Mio. Reichsmark wurden schlussendlich nur 2,6 Mio. benötigt. Man konnte vor über hundert Jahren nicht nur bauen, sondern vor allem auch rechnen!
2006 wurde unterhalb der Müngstener Brücke der Brückenpark Müngsten angelegt. Highlight im Brückenpark Müngsten ist die Schwebefähre, die Besucher trockenen Fußes über die Wupper bringt. Von der Müngstener Schwebefähre aus ergeben sich wunderbare Blicke über den Flusslauf der Wupper. Die Müngstener Fähre ist übrigens ein Unikat, das exklusiv für den Brückenpark entwickelt und gebaut wurde. Sie ist nach Art einer Draisine ausgestattet. Gemeinsam mit den Fährleuten helfen einige Fahrgäste das andere Ufer mit Muskelkraft zu erreichen.
Geht man von der Schwebefähre nun unter der Müngstener Brücke hindurch, kommt man zum 2009 erbauten Haus Müngsten. Haus Müngsten wird wie die Schwebefähre von der Lebenshilfe Solingen bewirtschaftet und bietet u.a. Tagungsmöglichkeiten, Restaurant und den beliebten Wupper-Imbiss direkt am Wasser. Haus Müngsten mit seiner Fassade aus rostigem Cortenstahl, wurde 2011 mit einem Architekturpreis ausgezeichnet.
Weiter voran steht der ehemalige Schaltkotten an der Wupper, der heute als Event-Schmiede betrieben wird. Der Schaltkotten entstand ursprünglich 1574 und wurde nach einem Brand 1900 aus Ziegeln neu errichtet. Bis 1967 wurden im Schaltkotten an der Wupper Sägeblätter geschliffen. Eine kurze Randnotiz: Im Schaltkotten produzierte Johann Arnold Halbach ab 1722 Blaue Sensen (besonders hochwertige Sensen aus Stahl). Johann Arnold Halbach ist einer der Vorfahren der später durch Heirat entstandenen Familie Krupp von Bohlen und Halbach, denen der Krupp-Konzern gehörte.
Auf der anderen Uferseite der Wupper sieht man mitten im Wald einen kleinen weißen Pavillon stehen. Dabei handelt es sich um den Diederichstempel. August Diederich finanzierte diesen Aussichtspunkt genauso wie den Pavillon bei Burg. Der Diederichstempel Müngsten wurde 1901 im neugotischen Stil erbaut. Vom Diederichstempel hat man einen schönen Blick auf die Müngstener Brücke.
Erreichen kann man den Diederichstempel am Besten über die Napoleonsbrücke. Die Napoleonsbrücke wurde 1849-49 als Bogenbrücke über die Wupper gebaut. An der Napoleonsbrücke mündet der Morsbach in die Wupper.
Passiert man die Napoleonsbrücke kommt man ins Waldgebiet Schimmelbusch, das sich nach Nordosten erstreckt. Hier findet sich u.a. das Gelände der frühzeitlichen Wallburg bei Müngsten und der Ehrenhain. Der Ehrenhain im Remscheider Stadtteil Reinshagen wurde 1918 angelegt und ist von einer kreisförmigen, mit Efeu bewachsenen Mauer umgeben.
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