Remscheid, die Seestadt auf dem Berge. Wie kommt man zu so einem Beinamen? Remscheid wuchs im 19. Jahrhundert durch die hier heimische Werkzeugindustrie rasch von einem Dorf zu einer Stadt und entwickelte schnell internationale Geschäftsbeziehungen. Remscheid handelte mit Gott und der Welt, ganz so wie es eine Seestadt wie Hamburg macht. Und damit unterschied sich Remscheid von vielen anderen Industriestädten, die schwerpunktmäßig den deutschen Markt bedienten.
Die Seestadt auf dem Berge wuchs u.a. durch ihre innovativen Unternehmen. Drei seien hier stellvertretend genannt: Reinhard Mannesmann entwickelte in Remscheid die Methode, Rohre zu walzen. Aus dem Unternehmen wurde später die Mannesmann AG, die 2000 von Vodafone für 198 Milliarden Euro gekauft wurde. Johann Vaillant gründete in Remscheid das gleichnamige Unternehmen, das später die Zentralheizung erfand und die Gebrüder Dowidat Remscheid bauen bis heute unter der Marke Gedore Werkzeuge für den Weltmarkt.
Remscheid selbst wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört, so dass es nicht viel historische Bausubstanz gibt. Zentraler Blickfang im Zentrum ist das Rathaus, das 1902-06 erbaut wurde. Markanter Blickfang des großzügigen Gebäudes ist der 62m hohe Rathausturm.
Vor dem Rathaus erstreckt sich der Theodor-Heuss-Platz und auf diesem zentralen Platz steht der Bergische Löwe, ein 1939 geschaffenes Denkmal, dass das Wappentier des Bergischen Lands zeigt. Der Theodor-Heuss-Platz selbst wir neben dem Rathaus vom Allee-Center eingefasst, das als größtes Einkaufszentrum im Bergischen Städtedreieck gilt.
Direkt hinter dem Allee-Center findet sich das kulturelle Herz Remscheids, das Teo Otto Theater. Das städtische Teo Otto Theater bietet Platz für 620 Besucher und einen umfangreichen, international orientierten Spielplan mit Veranstaltungen aus den Bereichen Oper, Operette, Konzert, Musical, Schauspiel, Tanz, Show und Comedy sowie Lesungen. Das Teo Otto Theater ist auch die Remscheider Spielstätte der Bergischen Symphoniker.
Namensgeber für das städtische Theater ist der 1904 in Remscheid geborene Teo Otto, der ein Bühnenbildner von Weltrang war. Seine Ausstattungen für Gustaf Gründgens Faust-Inszenierung, Bertolt Brechts Mutter Courage, Karajans Interpretation von Der Rosenkavalier, die Uraufführungen der Stücke von Friedrich Dürrenmatt und Max Frisch am Schauspielhaus Zürich prägten die internationale Theatergeschichte.
Geht man die Alleestraße weiter durch, kommt man an deren Ende zum Marktplatz. Hier steht die evangelische Stadtkirche, die 1726-30 erbaut wurde. Der Standort freilich wird schon wesentlich länger als religiöses Zentrum Remscheids genutzt. Bereits um 1000 entstand hier eine erste Kapelle, die 1189 von Graf Engelbert an die Johanniterkommende auf Schloss Burg überschrieben wurde. Es folgte eine spätromanische Basilika, der schließlich der Bau aus dem 18. Jahrhundert folgte.
Geht man durch die Fußgängerzone wieder zurück Richtung Rathaus, kann man noch ein weiteres Wahrzeichen Remscheids bewundern, den Waterbölles genannten Wasserturm Remscheid. Der Wasserturm Remscheid wurde 1884 eingeweiht und 1906-08 umgebaut. Auf den bestehenden Sockel wurde ein neuer Behälter mit einem Fassungsvermögen von 1.500kbm Wasser gesetzt. Der Wasserturm ist bis heute in Betrieb.
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