Vom Marktplatz in Mosbach starten wir zu unserer siebten Tageswanderung auf dem Neckarsteig. Es geht durch die Schlossgasse und die Heugasse zum Kandelschussbrunnen. Dann hält man sich halbrechts und wandert gemächlich hinaus aus der Stadtbebauung.
Vorbei am Forstmeister-Korn-Platz und der Geistereiche kommt man zur ehemaligen Neckartalkaserne. Hier kreuzen wir die Straße und wandern um die als Gewerbegebiet umfunktionierte Liegenschaft herum ins kleine Luttenbachtal.
Wir halten uns südlich und erreichen bald das Mahnmal Neckarzimmern. Das Mahnmal in Form eines Davidsterns erinnert an die Deportation fast aller jüdischen Mitbürger Badens im Rahmen der Wagner-Bürckel-Aktion im Oktober 1940. Rund 6.500 Juden wurden innerhalb von zwei Tagen abtransportiert – erst nach Frankreich, später die rund 4.000 Überlebenden von Frankreich in die Vernichtungslager wie Auschwitz. Diese Deportation waren die ersten ihrer Art in Deutschland – schlimm, dass es bis 2005 gedauert hat, bis ein Denkmal an diese Schande erinnert.
Oberhalb von Neckarzimmern und dem Neckartal wandern wir weiter zur Burg Hornberg. Hier oben lebte der fränkische Reichsritter Götz von Berlichingen 45 Jahre lang. Bekannt wurde Berlichingen durch die literarische Verarbeitung bei Goethe, der ihm auch den bekannten Schwabengruß in den Mund legte: Leck‘ mich am Arsch (bzw. im Goethe-Original: „Er aber, sag’s ihm, er kann mich im Arsche lecken!“).
Unterhalb der Burg Hornberg erstrecken sich die Weinberge, die zu einem der ältesten Weingüter der Welt zählen. Wir aber zweigen mit dem Neckarsteig ostwärts ab und folgen dem Steinbachtal aufwärts, passieren später den Bach und laufen nach diesem Abstecher wieder hinab zum Neckar, den wir auf Höhe des Gipsstollens Neckarzimmern erreichen.
Parallel zum Neckar geht es zum Bahnhof Haßmersheim. Hier könnte man auf einer Fußgängerbrücke den Neckar queren, was wir aber nicht tun. Wir wandern vielmehr – jetzt in „zweiter Reihe“ – am rechten Ufer des Neckars vor zur Michaelskapelle bei Gundelsheim.
Die Michaelskapelle ist eine der ältesten Sakralbauten der Region. Bereits in vorrömischer Zeit soll hier eine Kultstätte bestanden haben. Die Römer bauten einen Weihealtar für ihre Götter Juno und Jupiter, der heute in einer Mauernische der Michaelskapelle zu sehen ist. Belegt ist die Michaelskapelle – wahrscheinlich noch als Holzbau – für das 8. Jahrhundert.
Auf der sogenannten Himmelsleiter wandern wir durch die terrassenartig angelegten Weinberge in die Deutschordensstadt Gundelsheim. Wir erreichen Gundelsheim auf Höhe von Schloss Horneck, das ab dem 13. Jahrhundert vom Deutschen Orden genutzt wurde. Heute unterhalten die Siebenbürger Sachsen hier das Heimathaus Siebenbürgen. Am Bahnhof Gundelsheim endet die Etappe.
Bildnachweis: Von Norbert 53 [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons
Neckarsteig-Etappe 1 - Neckarsteig-Etappe 2 - Neckarsteig-Etappe 3 - Neckarsteig-Etappe 4 - Neckarsteig-Etappe 5 - Neckarsteig-Etappe 6 - Neckarsteig-Etappe 7 - Neckarsteig-Etappe 8
Zwischen Mosbach und Gundelsheim liegt diese Wanderrunde im Neckartal, wo wir bei Neckarzimmern und der Burg Hornberg einsteigen. Mischwald, Wiesen...
Die größte Stadt des Neckar-Odenwald-Kreises ist die Kreisstadt Mosbach, die sich einer wunderschönen Altstadt erfreut und einer zauberhaften Umgebung...
Der Jupiterweg gehört zu einer Reihe von Touren im Odenwald, die sich nicht mit den Planeten unseres Sonnensystems beschäftigen, sondern altrömischen...