Nordöstlich der Briloner Kernstadt liegt der Ortsteil Nehden. Bis 1974 war die Gemeinde eigenständig, 1975 dann wurde sie zusammen mit den Nachbargemeinden der Stadt Brilon zugeschlagen. Der ganze Ort hat sich seinen dörflichen Charakter bewahrt, er war immer schon von der Landwirtschaft geprägt. Erst in den letzten Jahren hat sich der Tourismus zu einem weiteren, heute enorm wichtigen Wirtschaftsfaktor entwickelt. Etwa um das Jahr 1100 herum beginnt die bekannte Siedlungsgeschichte des Ortes.
Dass an dieser Stelle aber auch schon vor Jahrmillionen Leben existierte, das ist spätestens seit 1978 sicher. Damals nämlich fand man in einem Steinbruch die Überreste des Iguanodon, einer Dinosaurierart aus der frühen Kreidezeit. Die Pflanzenfresser waren damals weit verbreitet, man fand ihre Fossilien in Westeuropa ebenso wie in der Mongolei, in Nordafrika wie in Nordamerika. Bis zu 8m lang wurden die Tiere. Am Nehdener Ausgrabungsort fand man sogar die Skelette zweier Jungtiere. Ein Skelettnachbau befindet sich heute im Stadtmuseum Brilon.
Steinbrüche sind im Sauerland nicht allzu selten, wenn sie auch nur im Ausnahmefall Fossilien bergen. Üblicherweise wird Kalk oder Schiefer, Grauwacke oder Diabas abgebaut. Aber Marmor? Damit rechnet man vermutlich eher weniger. Und doch ist es wahr: Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts gewann man aus einem Steinbuch bei Nehden einen sehr guten Marmor, der unter dem Namen Goldader-Marmor vermarktet wurde. In mühevoller Handarbeit bauten die Arbeiter den wertvollen Stein ab, um ihn nicht durch Sprengungen zu beschädigen. Der Name der Straße Richtung Alme - Zum Marmorbruch - sowie eine Gedenktafel erinnern daran.
Nicht nur Steine und versteinerte Tiere kommen aus Nehden, auch ein bekanntes TV-Gesicht: Die Moderatorin Birgit Schrowange stammt aus Nehden. Bis sie 1979 beim WDR in Köln arbeitete, lebte sie in ihrem sauerländischen Elternhaus.
Es ist nur ein eine kleine Wanderung hinüber in den Nachbarort Wülfte, eigentlich mehr ein gemütlicher Spaziergang denn eine richtige Wanderung. Doch der Gang lohnt sich, denn in Wülfte kann man sich - zumindest von außen - die St. Anna Kapelle ansehen. Sie geht auf das Jahr 1690 zurück, als sie durch einen Deutschordenspriester namens Bartholomäus Gerwins gegründet wurde. Zu den Gottesdiensten ist sie geöffnet, und dann hat man auch die Chance, einen Blick auf die Pietà aus dem Jahr 1750 zu werfen.
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