Nickenich liegt östlich des Laacher Sees, von diesem durch den Nickenicher Wald und den Heidekopf (428m) getrennt. Nickenich gehört zu den ältesten Siedlungen im Rhein-Eifel-Gebiet. Eine Spur der Römer fand man bei Ausgrabungen, vermutlich ein Teil einer Villa rustica.
Der Tumulus von Nickenich ist ein gallo-römisches Scheingrab und wurde 1931 entdeckt, nicht vollständig, sondern rund 70% der Quadersteine aus Tuff, die aus dem Römerbergwerk Meurin stammten. Die Originalbauteile sind im Rheinischen Landesmuseum in Bonn ausgestellt. Nahe des Sportplatzes, nordwestlich des Ortskerns in Nickenich, ist eine originalgetreue Rekonstruktion zu sehen.
In der Nähe des Tumulus wurde ein Nischengrabmal mit Reliefs gefunden. Es besteht aus Kalkstein-Stelen, die mit Löwen bekrönt sind. In den Nischen zeigen sich vier Reliefs mit Abbildungen von Männern in römischer Gewandung und einer Frau mit Kind. Sie ist im keltischen-römischen Mix gekleidet. Das Nischengrabmal wird auf das 1. Jahrhundert gedeutet. Auch die Stelen sind benachbart zum Tumulus zu sehen.
Am Tumulus startet der Traumpfad Pellenzer Seepfad. Dieser führt einen über 16km auf teils recht anspruchsvollen Wegen zu etlichen Sehenswürdigkeiten und zu fantastischen Aussichtspunkten. Durch ein idyllisches Tal gelangt man zu einer eindrucksvollen Aschewand des Laacher See Vulkans. Dann geht es zu einer Vulkanpark-Station, dem Eppelsberg, der südwestlich des Nickenicher Ortskerns zu finden ist. Hier sieht man den Aufbau eines Schlackenkegelvulkans. Auf der Strecke liegen ebenso der Krufter Waldsee und ein grandioser Aussichtspunkt ist die Teufelskanzel. Natürlich kommt man auch an den Laacher See.
Der Pellenzer Seepfad führt auch zum Keltischen Baumkreis, den Nickenich angelegt hat und wo man selbst sehen kann, in welchem Baumzeichen man geboren ist. Die Eigenschaften von 22 Bäumen verteilen sich den Kelten nach auf das Menschenjahr.
Historisches hat auch der Ortskern von Nickenich zu bieten. Die katholische Pfarrkirche St. Arnulf steht auf den Resten einer römischen Villa. Ihre Wurzeln liegen um das Jahr 1200. 1842 wurde die alte Kirche abgerissen, lediglich der romanische Turm blieb erhalten. Die neuromanische Kirche entstand nach Plänen von Johann Claudius Lassaulx und wurde 1848 fertiggestellt. Da die Kirche recht stattlich ist, hat man ihr auch den Beinamen Pellenzdom gegeben.
Ebenfalls nach Lassaulx-Plänen entstand die Alte Schule in der Kirchstraße 2, wo heute die Ratsleute die Sitzungsbänke drücken. Der zweigeschossige Bruchsteinbau mit dem Schulflair und der Freitreppe wurde vor 1834 gemauert.
In der Zehntstraße befinden sich neben der Kirche weitere denkmalgeschützte Bauten. Gleich als Nachbar ist das Pfarrhaus zu nennen. Der Krüppelwalmdachbau geht auf das Jahr 1754 zurück. Die barocke Anlage des Karthäuserhofs von 1755 ist ein stattlicher elfachsiger Walmdachbau mit zwei großen Toren, die wohl 1857 hinzu kamen. Die Anlage war einst der Zehnthof des ehemaligen Karthäuserklosters St. Alban. Davor, so um 1300 war er kurtrierischer Lehnshof in der Verantwortung des Rittergeschlechts der Winkel von Nickenich.
Der Karthäuserhof beheimatet seit 2002 das Pellenz-Museum für Archäologie. Funde zur Vor- und Frühgeschichte und aus der Römerzeit sind hier ausgestellt. Tongefäßscherben der Jungsteinzeit aus der bandkeramischen Siedlung bei Plaidt, Grabfunde der Becherkultur aus Miesenheim, Waffen, Schmuck und Gefäße der Bronzezeit, Grabbeigaben der Kelten und Funde aus der Römerzeit, wie beispielsweise Reste von römischen Fruchttörtchen, gefunden in einem Grab des 2. Jahrhunderts bei Saffig.
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