Grenzenloses Wandern verspricht diese ausgedehnte Panoramarunde Nordwaldkammweg. GPS wird auf jeden Fall geraten, den teilweise wird auf der tschechischen Seite die Beschilderung aktualisiert. Auf dieser Seite wandert man zwischen Kilometer 40 und 64 (im Uhrzeigersinn). Die ganze 95km-Runde wird in 5 Etappen angeboten.
Start und Ziel ist Freistadt mit dessen einzigartiger, fast komplett erhaltener, mittelalterlicher Stadtumwehrung und den vielen Baudenkmälern sowie einer Brauerei. Teilweise verläuft die 95km lange Wanderung auch auf dem Burgen- und Schlösserweg. Der Nordwaldkammweg ist markiert mit einem 3 blauen Quadraten und einem blauen Streifen. Es gibt örtliche Angebote für den Gepäcktransport.
Die Etappen sind: (1) Von Freistadt nach Rainbach im Mühlkreis (11km). (2) Von dort nach Windhaag (28km), (3) bis Stadlberg sind es am 3. Tag 23km und von hier nehme man sich ein Taxi nach Karlstift zur Übernachtung. (4) Am nächsten Tag sind es von Stadlberg bis zur Braunberghütte 22km und (5) von dort bis Freistadt sind es 11km. Mühlvierteleindrücke in aller Form!
(1) Los geht’s im hübschen Freistadt, ab dem Parkplatz am Frauenteich, außerhalb der Stadtmauern, mit der Beschilderung des NWKW-Verbindungsweg V9. Wir folgen dem Bachlauf der Feldaist in nördliche Richtung bis nach Rainbach im Mühlkreis. Wir passieren die Mühlviertler Schnellstraße. Beim Graben. Dann werden wir im Thurythal überwiegend von Mischwald begleitet. Sehr sehenswert ist die Alte Hammerschmiede mit Mühlrad. Der 3. Thuryhammer wurde um 1500 errichtet. Auch erfahren wir etwas vom Geldstein des Teufels.
(2) In Rainbach im Mühlkreis haben wir fein geruht und wandern durch Feldflur mit der Markierung NWKW II und etwas Wald nach Kerschbaum, wo wir auf Relikte der Pferdeeisenbahn des 19. Jahrhunderts treffen. Damals wurden Pferde vor die Kutschen auf Gleisen gespannt. Das Museum (Öffnungszeiten beachten) ist ein informativer Rastpunkt. Durch die Flurlandschaft geht’s nach Deutsch Hörschlag und wir machen alsbald den ersten Abstecher über die Grenze nach Tschechien, wandern auch auf der Grenze. Dann kommen wir nach Österreich und Eisenhut, das von Wiesen und Feldern umgeben ist. Man findet hier auch Relikte der Pferdeeisenbahn. Durchs Dörfchen Hiltschen erreichen wir nochmal die Grenze, sehen vielleicht auch die Wasserbüffel grasen, folgen dem Grenzverlauf und dem Grünen Band Europa nach Leopoldschlag. Gen Süden durch Wald geht’s hinauf zum Leopoldschläger Berg (879m). Ein Abstecher führt zum aus Tonkugeln getöpferten Gipfelkreuz. Durch Pieberschlag gelangen wir mit Skulpturen (Wettershuttle-Kunstwerk) nach Windhaag bei Freistadt, mit Unterkünften und Baudenkmälern, wie dem Mühlviertler Waldhaus (Museum), nebst dem Green Belt Center. Die Kirche beinhaltet Bauteilen aus der Zeit um 1300.
(3) Heute folgen wir die Markierung NWKW II und dem Verbindungsweg V12 nach Stadlberg. Übernachtung bietet sich in Karlstift (4km dazu). Wir wandern durch die Flur an Mairsprind vorbei und kommen wieder an die Grenze mit der historischen Brücke über die Maltsch und dem „Rauschenden Felsen“ auf der tschechischen Seite, dabei geht es waldreich aufwärts und auch durch Naturschutzgebiete. Bei Zettwing war im 13. Jahrhundert eine Siedlung. Dann kommen wir nach Buchers im Böhmerwald, wo sich die Hinterglasmalerei entwickelte. Einige Glaubenszeichen sind auf dem Weg an die Grenze und von dort geht’s rüber nach Stadlberg, von wo aus es am nächsten Tag weiter geht.
(4) Am nächsten Tag wandern wir mit dem Grenzverlauf auf dem klassischen Nordwaldkammweg. Wir kommen am Rosenhofer Teich vorbei, entlang des Hengstberg und durch Kohlstatt nach Sandl mit dem Hinterglasmuseum Sandl (Öffnungszeiten/Eintritt). Von dort wandern wir gen Süden in den Beritt von St. Oswald, sehen Örtchen, Kulturlandschaft und gelangen zur Übernachtung in der Braunberghütte auf 902m am Braunberg.
(5) Der letzte Tag folgt der Beschilderung Nordwaldkammweg Ia. Durch den Wald wandern wir von der Braunberghütte ins Tal hinab. Dort kommen wir über die Feistritz und die Lasberger Straße. Durch die Flur mit Höfen geht’s etwas ansteigend in die Flanke des Haugenödtbergs. In der Nähe ist der Abbau von Lasberger Granit. Wir erreichen die Hofbauernkapelle von Gunnersdorf, genießen einen schönen Weitblick ins Mühlviertel und wandern nach Freistadt hinab. In Freistadt gibt es dann noch so viel zu erkunden, dass wir an diese Tour noch mindestens einen Tag dranhängen!
Bildnachweis: Von Hjanko [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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