Püttlingen, die Köllertalstadt, liegt nördlich von Völklingen am Rand des Saarkohlenwalds. Der Köllerbach ist ein 19km langer Zufluss der Saar und das Köllertal war über Jahrhunderte so etwas wie die Kornkammer der Fürsten zu Nassau-Saarbrücken.
Die Grünanlage im Herzen von Püttlingen wird umgeben vom Rathausplatz mit dem sehenswerten Püttlinger Schlösschen und dem Rathaus. Beides schließt die Grünanlage nördlich ab.
Östlich ist der Burgplatz mit dem Hexenturm aus der Mitte des 14. Jahrhunderts. Man ging davon aus, dass der Turm ein Teil der früheren Wasserburg in Püttlingen war, doch Ausgrabungen ergaben, dass der Turm außerhalb der einstigen Wehranlage steht. Er wurde als Gefängnisturm gebaut. Der unterirdische Teil hatte eine Brunnenstube und ein Verlies.
Am Rathausplatz steht das Püttlinger Schlösschen. Es ist ein ehemaliges Jagdhaus, das Fürst Ludwig von Nassau-Saarbrücken auf den Fundamenten einer einstigen Wasserburg errichten ließ. Man schrieb das Jahr 1790. Später war es unter der französischen Obrigkeit ein Zivilhospital und noch später Amtssitz und Rathaus bis 1904, als es zu klein wurde. Der eingeschossige Bau auf einer leichten Anhöhe im Stadtpark wird durch ein üppiges Mansarddach beschirmt. Das Haus im Stil des Barock hat sieben Achsen, Segmentbogenfenster mit Sprossen und Schlagläden.
Am Rathausplatz mit der Nummer 1 steht das heutige Rathaus Püttlingen als repräsentativer Bau mit 11 Achsen, zwei Geschossen, einem mit einem Rundbogen gezierten Mittelrisalit und einem hohen Dach inklusive Glockentürmchen. Das Rathaus entstand in den Jahren 1913-14 mit Erweiterungen aus den 1960er Jahren.
Östlich der Grünanlage des Stadtparks liegt der Püttlinger Stadtteil Bengesen mit der Liebfrauenkirche, die je nach Betrachtungswinkel ein wenig ausschaut, als wurde sie ihr Querhaus wie eine dicke Weinbergschnecke hinter sich herziehen. Der Bau der katholischen Liebfrauenkirche geht auf die Pläne des Trierer Architekten Reinhold Wirtz zurück, der den Sakralbau im neugotischen Stil 1888-90 umsetzte. Weitere Umbauten folgten. Deutlich sichtbar von außen ist die Baumaßnahme aus der Mitte der 1950er Jahre für die die Kirchenbaumeister Dominikus und Gottfried Böhm aus Köln die Leitung hatten. Der Chorraum wurde mitsamt Nebenräumen abgerissen und am Langhaus wurde ein zeltartiger Querbau mit 44 Rundfenstern errichtet. Die Kirche erhielt auf diese Art den Grundriss eines Antoniuskreuzes, sozusagen eines großen T.
Die Liebfrauenkirche ist in der Marienstraße und geht man von hier aus rund 1,4km gen Süden, kommt man zu einem Wallfahrtsort der Marienverehrung „Am Marienberg“ mit der Marienkapelle. Zur Kapelle führen einige Waldwege und wer die Straße „Am Weiherberg“ gewählt hat, kommt an den Kreuzwegestationen der Sieben Schmerzen Mariens vorbei. Der Bau der Marienkapelle war nach zwei Jahren 1929 fertig und zeigt sich zierlich mit einem kleinen Staffelgiebel und einer netzartigen Fenstergestaltung.
Wenn man sich von hier aus gen Westen wendet und dort, wo der Köllerbach einige Bögen schlägt den Bach „Am Wackenweg“ überquert, kommt man zur Kreuzkapelle. Die kleine Kapelle an der L 136 steht dort, wo Wolfringen wüst gefallen ist. Sie wurde ursprünglich 1584 erbaut, erlitt kriegerische Zerstörung und mehrfach Instandsetzung. Was sich heute zeigt ist aus der Bauzeit 1837. Die Fenster wurden aufwendig gestaltet. Der ungarische Architekt und Kirchenfenstermaler György Lehoczky, der 1901 in Österreich-Ungarn geboren wurde, machte sie. Er verstarb 1979 in Saarbrücken. 1955 konnte er als Staatenloser ins noch nicht zur BRD gehörende Saarland eingebürgert werden.
Möchte man die Spazierrunde durch Püttlingen wieder nahe dem zentralen Stadtpark beenden, kann man die Bahnhofstraße entlang in Richtung Norden gehen. Dann kommt man am alten Bahnhof in Püttlingen vorbei. Das Bahnhofempfangsgebäude mit Stückguthalle in Fachwerkbauweise sowie die Bahnsteige und eine Unterführung stammen aus der Zeit um 1910 und sind unter Denkmalschutz. Für den Bau lag ein preußisches Musterbuch für Bahnhöfe vor. 1985 wurde der Bahnhofsbetrieb eingestellt und seit den 1990er Jahren ist hier Gastronomie und das Kulturforum Köllertal, das den Ort mit einem Programm bespielt.
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