Das größte neugotische Profangebäude im Saarland hat Saarbrücken mit dem Rathaus St. Johann zu bieten. Das Saarbrücker Rathaus, das sich rechts der Saar im Stadtteil St. Johann am Rathausplatz und nahe dem St. Johanner Markt befindet, wurde 1897-1900 vom Architekten Georg Josef von Hauberrisser (1841-1922) erbaut.
Der Architekt, der 1901 durch Prinzregent Luitpold von Bayern das Ritterkreuz erhielt und sich von da an Georg Ritter von Hauberrisser nannte, hat zuvor schon das Neue Münchner Rathaus und das Rathaus in Wiesbaden entworfen. Später dann auch noch die neugotische Paulskirche in München. Da wusste einer ganz genau was er tat und es sieht nach wie vor beeindruckend aus!
Seinerzeit fand ein städtebaulicher Paradigmenwechsel statt und man wollte nicht gezirkelt gerade neue Stadtbereiche erschließen, sondern folgte dem Prinzip des „malerischen Städtebaus“. In dieses malerische Bild von Rathaus, Kirche und Wohnbebauung kam immer wieder Neugotik und Sandstein zum Tragen. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Rathaus St. Johann mit Anklängen an den zeitgemäßen Expressionismus ausgebaut. Die Erweiterung an der Gerberstraße kam 1937 hinzu.
Zentral erhebt sich der Turm 54m hoch. Von ihm aus erklingt täglich um 15:15 und 19:19 Uhr ein Glockenspiel. Den Turm von innen und auch das Glockenspiel aus der Nähe kann man bei einer Rathausführung genauer betrachten. Auch genießt sich von hier oben ein fantastischer Rundblick über die Stadt. Das Eingangsportal ist unten im Turm.
Der Gebäudeteil links von Turm, besonders auch der Dreiecksgiebel ist mit zahlreichen neugotischen Schmuckelementen geziert. Insgesamt zeigt sich das Rathaus dreigeschossig und mit einer original erhaltenen Frontseite. Das „Malerische“ zieht sich durch die Gestaltung mit bildgewaltigen Figuren. Der Kampf zwischen Gut und Böse wird mit dem heilige Georg, der gegen einen Drachen kämpft, inszeniert. Auch lohnt eine Betrachtung der Handwerksstände, die mit Darstellungen von Bergmann, Hüttenarbeiter, Bauer, Bierbrauer, Kaufmann und Gerber platziert wurden.
Auch im Inneren beeindruckt das Rathaus. Der historische Festsaal wird immer wieder gerne für Trauungen genutzt. Die bebilderte Fensterverglasung, der Leuchter, die Wandbemalung – es kommt einem Rittersaal und einer Kirche gleichzeitig nahe. Ein Ort für den ganz besonderen Moment!
Gegenüber dem Rathaus steht die evangelische Johanneskirche, die 1898 fertig gestellt wurde. Die Kirche im Stil der Neugotik entstand auf dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes. Die dreischiffige Kirche mit Querarmen hat im Chorbereich einen Lettner mit Orgelempore. An der Kirche ist der Kirchgarten, den man durch sieben Tore mit goldenen Blattornamenten betreten kann. In der evangelischen Kirche werden nicht nur Gottesdienste gefeiert, sondern auch Veranstaltungen angeboten. Damit wird einem Konzept gefolgt, dass die Kirche zu einem Treffpunkt mit „Kontemplation, Kultur und Kommunikation“ machen soll.
Am Rathausplatz steht ein Brunnen aus dem Jahr 1960 vor dem Verwaltungsgebäude der Sparkasse. Die Figur in der Mitte heißt „Aufsteigender Phönix“. Das Verwaltungsgebäude der Sparkasse stammt aus dem Jahr 1929. Ursprünglich hatte das Sandsteinhaus ein Walmdach, das zugunsten einer Geschosserweiterung 1962 ein Flachdach erhielt. Am Rathausplatz finden sich weitere Geschäfts- und Wohnhäuser, die sich dem Stil der Neugotik verpflichtet hatten und aus der Bauzeit um 1900 stammen. Eines, das durch deinen Staffelgiebel ins Auge fällt, ist das von Architekt Gustav Schmoll genannt Eisenwerth. Das Haus hat ein bisschen Burgencharakter.
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