Folgt man von Volkringhausen dem Verlauf der Hönne Richtung Nordwesten, ist Binolen der nächstliegende Ort. Hier sticht vor allem das alte Empfangsgebäude des Bahnhofs ins Auge. Auf dem weiß verputzten Sockel findet sich typische Fachwerksarchitektur, teilweise verschiefert.
Der Bahnhof Binolen stammt aus dem Jahr 1912 und ist Teil der Hönnetalbahnstrecke von Menden nach Neuenrade, die auch heute noch regelmäßig befahren wird. Im Gebäude befindet sich ein mechanisches Stellwerk, während der Bahnhof ansonsten hauptsächlich für kulturelle Veranstaltungen genutzt wird. Eine Besonderheit hat er auch für den Zugverkehr auf dieser Strecke: Zwischen Menden und Neuenrade ist der Bahnhof in Binolen der einzige Ort, wo sich zwei Züge begegnen können.
Bekannt ist Binolen allerdings vor allem für die Reckenhöhle. Benannt ist sie nach Franz Recke, der die Höhle im Jahr 1888 entdeckte. Er war eigentlich kein Naturkundler, sondern Gastwirt - bis heute gibt es im Ort ein Gasthaus mit dem Namen Haus Recke. Die Berichte sind sich uneins, ob Gastwirt Recke einen Hasen oder einen Fuchs verfolgte. Was auch immer es war, das Tier nutzte die Höhle als Zufluchtsort und trug so zu ihrer Entdeckung bei.
Rund 1,5 km lang ist die Reckenhöhle, von denen mehrere 100m begehbar sind. Da sie ursprünglich voller Lehm war, konnte sich kein ganz so großer Reichtum an Tropfsteinen ausbilden wie in anderen Höhlen, dennoch ist sie mit ihren Säulen, Sinterterrassen und Wasserbecken sehenswert. In den abgelegeneren Bereichen, die dem Besucher nicht zugänglich sind, finden sich sogar transparente Höhlenkrebse, die in den Grotten ein Leben ohne Licht führen.
Was die Landwirte der Umgebung schon lange Zeit nutzten, weckte schließlich auch das Interesse der Archäologen: Der Lehm, der die Höhle füllte, war ausgesprochen reich an altem Knochenmaterial. Entsprechend gut eignete er sich als Dünger. Bei gezielten Ausgrabungen in der Höhle fand man unter anderem Mammutzähne und das Skelett eines Höhlenbären, die heute im Heimatmuseum Menden zu besichtigen sind.
Rund um Binolen finden sich noch zahlreiche weitere Höhlen. Zum Beispiel die frei zugängliche Feldhof-Höhle, deren Höhleneingang mit vier Metern Höhe kaum zu übersehen ist. Die Haupthalle misst rund 100m x 15m, ist bis zu 8m hoch und diente vor Zehntausenden von Jahren Neandertalern als Unterkunft. Auch die Überreste von Wollnashörnern, Pferden und Wölfen wurden in der Höhle gefunden. Weitere Höhlen in der Region sind beispielsweise die Burschenhöhle, auch Monarchenhöhle genannt, die Dahlmann- und die Honerthöhle, die aber nicht alle zugänglich sind.
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