Für Grenzgänger und Wanderer auf der Suche nach Ruhe gleichermaßen eignet sich dieser Marsch bei Rodenäs am Meer – nämlich zwischen Nordsee und Festland, Deutschland und Dänemark. Das lässt schon erkennen, dass fordernde Aufstiege und trubelige Ortschaften nicht auf der Tagesordnung stehen. Nein, die Bewohnerschaft dieses natürlichen Areals ist vorwiegend tierischer Natur und darf auf der Tour beobachtet werden. Darüber hinaus bieten die circa 13 Kilometer mehrere Möglichkeiten zu Verweilpausen im Zug der salzig-frischen Luft.
Da diese Nase und Kopf freimachen kann, lohnt es, die Zeit am Ufer möglichst auszudehnen. Wem die Strecke trotzdem zu kurz ist, darf sie zudem nach eigener Couleur erweitern. Ehe es soweit ist, wollen wir hingegen erst einmal am Parkplatz am Rickelsbüller Koog starten, der sich direkt an der Nordsee erstreckt. Der Einstieg ist grundsätzlich ebenfalls an anderen Stellen möglich, da es sich um eine Runde handelt, und in diesem Sinne mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Der Rickelsbüller Koog ist der nördlichste Koog an der Nordwestküste Schleswig-Holsteins. Sein nordwestlichster Punkt, der sich am Grenzdamm bei Rodenäs-Markhäuser befindet, bildet die nördlichste Stelle des deutschen Festlands. Anschließend gerät die Orientierung simpel, zur Not helfen GPS oder Karte aus. Damit der Magen zwischendurch nicht knurrt, sollte der Rucksack ausreichend mit Proviant angereichert sein, obwohl sich später ebenso ein Kaffee einnehmen lässt.
In Richtung Süden bewegen wir uns zunächst die Küstenlinie entlang, wobei die Sicht auf das weite Wattenmeer fällt, dass sich je nach Gezeitenstand anders zeigt. Ein weiterer typischer Anblick sind ausgedehnte grüne Weideflächen, auf denen Schafe und ihre Lämmer grasen. So unter anderem auch am Hindenburgdamm.
Wer mit den wolligen Lebewesen alleine nichts anfangen zu vermag, stößt im späteren Verlauf auf eine Vogelbeobachtungshütte. Denn im Koog rasten nicht nur Menschen, sondern lieber noch verschiedene Vogelarten, wie Knutt, Nonnen- oder Ringelgänse. Die Bezeichnung Koog ist im Übrigen eine regionale Bezeichnung für ein besonderes Marschland.
Im Café Zollhaus können sich Spaziergänger und Fahrradfahrer auf der Durchreise stärken. Zusätzlich zu einem erquickenden Heißgetränk gibt es zum Beispiel ein Stück Kuchen. Falls nach der Wanderung noch Energie vorhanden ist, schafft der Marskstien-Pfad an der Grenze eine Anschlussbeschäftigung.
Bildnachweis: Von Matthias Fichtner [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons