Das Drachenfelser Ländchen liegt südlich von Bonn und ist ein Kuppenland vulkanischen Ursprungs. Seinen Namen verdankt das Drachenfelser Ländchen dem Umstand, dass die Burggrafen zu Drachenfels, die am anderen Rheinufer auf dem Drachenfels (321m) im Siebengebirge residierten, auch diesen linksrheinischen Landstreifen kontrollierten.
Einer der markantesten Vulkane im Drachenfelser Ländchen ist der Rodderberg (196m), der das letzte Mal vor rund 300.000 Jahren ausbrach. Der über fünfzig Meter tiefe, kreisrunde Krater mit seinen Hängen aus basaltischem Tuff und Schlacke ist ein wichtiges geologisches Denkmal.
Bereits 1927 wurde der Rodderberg zum Naturschutzgebiet erklärt. Im 73ha großen Naturschutzgebiet Rodderberg kommen über vierzig Arten vor, die auf der Roten Liste stehen. Der Rodderberg gilt als Wärme-Insel und wir bevölkert von Tier- und Pflanzenarten, die sonst eher in Südeuropa vorkommen.
Wir starten die kleine Runde am Rodderberg am Wanderparkplatz auf Höhe des Broichhofs (fürs Navi: Niederbachem, Vulkanstraße). Der Broichhof war einst eine Wasserburg, die vor rund tausend Jahren in dem Krater des Rodderbergs errichtet wurde. Die mittelalterliche Wasserburg verfiel, wurde aber 1635 von dem Kölner Stift St. Gereon wieder aufgebaut. Das Herrenhaus aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde aus Rodderberg-Lava errichtet. Seit 1965 befindet sich neben Landwirtschaft auch die bekannte Reitschule Rodderberg.
Vorbei an der kleinen Broichhofkapelle geht es auf direktem Weg zum Gipfel des Rodderbergs und dem dort zu sehenden Basaltgang. Wir folgen dann weiter der Vulkanstraße und erreichen schon bald den Heinrichsblick, einen der bekanntesten Aussichtspunkte mit Blick aufs Siebengebirge. Man sieht hinüber über das Rheintal zu dem markanten Gebrigsprofil rund um den Drachenfels.
Wir gehen noch ein Stück weiter, bevor unsere eigentliche Tour nach rechts abbiegt, um die Runde zum Broichhof wieder zu schließen. Wer möchte kann hier aber auch noch gut einen Abstecher zum Rolandsbogen anschließen. Der Rolandsbogen ist der Rest der abgegangenen Burg Rolandseck, die am steilen Südhang des Rodderbergs erbaut wurde.
Bildnachweis: Von Leit [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons
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