Runde an der Kiefernküste: Von Canyamel nach Costa dels Pins

Der Name klingt schon süß. Doch dahinter ist nicht „Karamell“, sondern Canya = Rohr und Mel = Honig, zusammengenommen: Zuckerrohr. Der König von Aragón erteilte 1428 den dortigen Gutsbesitzern die Konzession zum Zuckerrohranbau. Der Ort an der Ostküste Mallorcas ist bei Touristen sehr beliebt, hat einen Sandstrand und Golf. Das frühere und mehr „hotellige“ Canyamel teilt sich in Nord und Süd, die Grenze ist der Torrent de Canyamel.

Wir starten historisch am Torre de Canyamel außerhalb der Ortschaften. Der Zuckerrohrturm ist ein ehemaliger Flucht- und Wehrturm von 1237. Der mittelalterliche Turm ist von Wirtschaftsgebäuden umgeben, ein Parkplatz und eine Gastronomie sind auch dort. Im Turm ist eine Ausstellung und zur Dachterrasse führt eine später angebaute Treppe.

Mit der Carretera de Canyamel wandern wir in Richtung Meer und zum „hotelligeren“ Teil der Ortschaft. Den streifen wir mit Meerblick und kommen zum Cap d’es Pinar an der Küste mit Aussichtsplattform und herrlichem Meerblick. Die ersetzten Gitter der Brüstung mit den zig Liebesschlössern wurden kurzerhand ummontiert.

Wir wandern die Avinguda del Pinar, kommen nach Costa des Pins, streifen Bewaldung und einen Golfplatz. An dessen Rand wandern wir dann steiler ansteigend, erreichen rund 300m am Puig de Son Jordi mit Aussichtsturm. Über 9km waren es bis hierhin. Wir wandern noch ein wenig in der Höhenlage und kommen erst mit Baumbewuchs und dann durch Flur zum Ausgangsort.

Zu beiden Seiten ist Canyamel von bewaldeten rund 200 bis 300m messenden Anhöhen umgeben. Nahe dem Sandstrand des älteren Teils des Ortes ist die interessante Tropfsteinhöhle Coves d’Artà ein Besuchsmagnet. Das historisch sehr sehenswerte Artà mit Wallfahrtskirche und Festungsamuer Sant Salvador ist nordwestlich von uns und einen Ausflug wert. Capdepera, in dessen Gemeindegebiet Canyamel fällt, hat ein Castell und ist nördlich.

Bildnachweis: Von Olaf Tausch [CC BY 3.0] via Wikimedia Commons