Die Rundwanderung im Bayerischen Wald steht ganz im Zeichen der Glasmachertradition von Ludwigsthal und, mehr noch, von dem Glasmacherort Theresienthal, der südlich liegt und zur Glasmacherstadt Zwiesel gehört. Für recht viel Abwechslung sorgen gleich zu Beginn die Einrichtungen des Nationalparkzentrums Falkenstein.
1826 wurde in Ludwigsthal eine erste Glashütte gebaut und kurz drauf nach König Ludwig benannt. Bis 1981 war die Hütte in Betrieb, wovon in Ludwigsthal nicht mehr viel zu sehen ist, außer dem Umweltbildungszentrum, das auch Schloss Ludwigsthal bezeichnet wird und wo einst der Hüttenmeister wohnte. Ludwigsthals Aushängeschild heute ist das Nationalparkzentrum Falkenstein des Nationalparks Bayerischer Wald. Es gibt übrigens ein weiteres: das Nationalparkzentrum Lusen bei Neuschönau.
Wir gehen vom Parkplatz am Haus zur Wildnis zu den Freigehegen von Luchs und Wolf sowie zum Haus zur Wildnis mit dem Schwerpunktthema Wildnis. Dort erfahren wir auch Wissenswertes über die Nationalparks Bayerischer Wald und Ŝumava. Vom Aussichtsturm beim Wolfsgehege haben wir einen weiteren Blick, sozusagen: darüber hinaus.
Dann wandern wir zur Wiese für die Wildpferde (Przewalskipferde) und Auerochsen. An deren Rand ist die Steinzeithöhle, die uns einen Blick in unsere Urvergangenheit gewährt. Wir schlagen den Böhmweg ein, es geht talwärts und gen Süden, wobei wir zum Rotkot nochmal hinaufwandern. Auf dem Rotkot steht die Glasmacherkapelle, die 1899 „von Wohltätern und der Arbeiterschaft von Theresienthal“ gebaut wurde.
Theresienthal, ein Stadtteil von Zwiesel, kommt uns vor wie eine Art Freilichtmuseum, denn hier sind noch einige Gebäude der ehemaligen Glashütte zu sehen, in unterschiedlichen Zuständen. Die sogenannte „Alte Hütte“ stammt aus dem 19. Jahrhundert, die Absprengerei und Schleiferei aus der Zeit um 1910, das Ofenhaus ist von 1835.
Die Villa von Poschinger im historischen Stil (1880) ragt hervor und beherbergt das Glasmuseum Theresiental. Die Familie von Poschinger leitete die Glashütte von 1861 bis 1973 und verhalf ihr zum Aufschwung. Im Jahr 1880 wurde die Tafelglasproduktion zugunsten der Hohlglasfabrikation eingestellt. Es entstanden zum Beispiel „Römer“ und Neorenaissance-Pokale. Das Glasmuseum gibt einen Einblick. Immer noch vor Ort aktiv ist die Kristallglasmanufaktur Theresienthal.
Wir überqueren den Fluss Großer Regen und machen uns auf den Rückweg. Wir kommen zum denkmalgeschützten Fällenrechen. Die Triftsperre war eine Vorrichtung zur Regulierung der Flößerei, man staute Hölzer auf und ließ sie dann mit einem Schwung raus. Noch rund 2km werden wir den Bach begleiten und nach weiteren 2km sind wir am Ausgangsort zurück.
Bildnachweis: Von Konrad Lackerbeck [CC BY-SA 2.5] via Wikimedia Commons
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