Runde zur Bienwaldmühle im Lautertal

Es gibt Scheibenhardt und Scheibenhard und die beiden liegen sich gegenüber. Dazwischen verläuft die Deutsch-Französische Grenze zwischen Rheinland-Pfalz und dem Elsass. Auf dieser Grenze bildet die Lauter die natürliche Grenze. Wir starten im Elsässischen Scheibenhard wandern auf der französischen Seite durch das Lautertal, überschreiten die Grenze, kommen durch den gemischten Bienwald und das deutsche Scheibenhardt zurück.

Die Lauter hat mit den Quellflüssen gerechnet rund 80km und fließt bei Neuburg in den Rhein. Wo wir sie treffen, darf sie mäandern. Die Scheibenhards sind seit dem Wiener Kongress 1815 getrennt. Von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkriegs gehörte das französische Scheibenhard als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich.

Wir starten vom grenznahen Parkplatz nahe der Lauterbrücke. Mit der Rue de la Sixième Compagnie wandern wir im Bogen aus dem Ort raus, schwenken nach rechts in Richtung Wissembourg. Die Straße begleiten wir nur ein Stück, halten uns rechts, am Sportplatz vorbei und nehmen den Weg Ligne de la Lauter. Der Weg soll im 18. Jahrhundert angelegt worden sein, um die Grenze zu schützen. An dem Waldpfad sind Redouten vermerkt, das bezeichnet Feldschanzen. Auch im Bienwald der Süd-Pfalz finden sich Lauterlinien.

Nach etwa 7,8km verlassen wir die Lingne, gehen über die Grenze und die Lauter nach Bienwaldmühle mit Gasthof und Rastmöglichkeit. Anschließend wandern wir den Fußwanderweg Bienwaldmühle und kommen über den Mühlgraben und andere Bächlein. Der Bienwald misst rund 120km² und hat einige schützenswerte Biotope. Er liegt auf der Niederterrasse des Rheins. Man findet Bäche, Rinnsale, alten Baumbestand, Orchideen, aber auch aufgrund der Grenznähe Spuren von Krieg.

Im Wald biegen wir nach rechts in den Klotzweg, dann in die Schlangenseeallee, in die Maxstraße und kommen nach Scheibenhardt. Beide Orte feiern jährlich zusammen ein Brückenfest.

Bildnachweis: Von Rudolf Wild [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons