Eine kurze und knackig steinreiche Tour ist der mit dem Haselhuhn markierte Weg ins Felswandergebiet mit Kleiner Kanzel und Großer Kanzel im Nationalpark Bayerischer Wald. Zwischen Glashütte und Weidhütte starten wir in die waldreiche Runde gegen den Uhrzeigersinn. Dabei wird es felsig, urwüchsig und „steintreppig“.
Die ersten rund 800m des Haselhuhn-Rundwegs durch lichten Wald können wir als Warm-up sehen, erst dann wird es steiler. Wir wandern über steinige Pfade und teilweise über Steintreppen hinauf zur Kleinen Kanzel (1.011m) und genießen einen Blick vom Gipfelkreuz. Gen Südwesten schaut man ins Nationalpark-Vorfeld und wenn die Sichtverhältnisse klar sind, kann man gar die Alpen erblicken. Vermutet man jetzt, die Große Kanzel sei höher, irrt man sich, die kommt auf 1.002m und beide zusammen sind Gipfelfelsen des Steinbergs.
Wir wandern nicht zum Gipfel der Großen Kanzel, sondern biegen vorher gen Süden ab. Es sei aber gesagt, dass der kleine Abstecher aufgrund der Fernsicht lohnen kann. Will man das machen, folgt man der Markierung Eberesche. Die Ausweitung der Runde um die Große Kanzel bringt rund 1km mehr auf den Tacho. Bei Nässe ist der Gipfelsturm dorthin nicht zu empfehlen, das könnte zu rutschig werden.
Abwärts wandern wir zwischen Felstürmen hindurch und erleben „back to the roots“ – was der Wald macht, wenn man ihn lässt. Das goutieren auch die zahlreichen kleinen Helferlein wie Pilze und Insekten, die sich fleißig dran beteiligen.
Das Haselhuhn gehört wie auch das Birkhuhn und das Auerhuhn zu den Raufußhühnern, einer Unterfamilie der Fasanenartigen. Schwerpunktmäßig ist das scheue Haselhuhn in Russland verbreitet. Da dieses Federvieh nicht wandern, sondern seiner Scholle mehr oder weniger treu bleibt, ist seine Wiederansiedlung schwierig. Wenn es einmal weg ist, kommt es freiwillig und so einfach nicht wieder. Da braucht es Anstrengungen, vielseitige unterholzreiche Wälder, die genügend Nahrung und Schutz bieten.
Bildnachweis: Von Rosa-Maria Rinkl [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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