Hier ballen sich die Sehenswürdigkeiten, was ja kein Wunder ist: Römer und Main. Obernburg am Main, lokal: Omborsch, liegt im unterfränkischen Landkreis Miltenberg, wo die Mümling in den Main mündet, am östlichen Fuß des Odenwalds. Um das Jahr 100 bauten die Römer das Kastell Obernburg zur Absicherung des Nassen Limes. Bis rund 275 blieben die römischen Truppen, dann kamen die Germanen, geblieben sind einige Strukturen der Stadt.
Unsere Wanderung führt uns in einer Westrunde um Eisenbach. Start ist am Mühlbach bei der St. Anna Kapelle, westlich der B494 und des Mains. Die St. Anna Kapelle aus dem 13. Jahrhundert soll über einem römischen Mithras-Tempel erbaut worden sein.
Wir kommen zum Almosenturm (14. Jahrhundert) mit Zinnenkranz und entlang der Stadtmauer zum Römermuseum Obernburg mit Rosengarten und der Kleinkunstbühne Kochsmühle aus rotem Sandstein. Ein sehr hübsches Ensemble. In der Verlängerung wäre als weiterer Stadtturm der Gumpenturm zu nennen.
Wir biegen zuvor ab und nehmen die Kaisergasse. Die Sträßchen und Gassen im Kern der Altstadt sind fast durchgängig mit Baudenkmälern gesäumt. Über den Ebbelwoiplatz kommen wir zum Runden Turm, der einzige in rund, Zinnen sind auch da.
In nördlicher Richtung verlassen wir die Altstadt und kommen zum Tiefentalgraben, dem wir aufwärts folgen. Wald und offene Landschaft haben wir auf dem Weg zum Oberen Neuen Weg. Und wir haben fast 100m mehr Höhe als am Main, auf den wir schauen können. Ochsengrabenweg, Windlückenweg bringen uns durch das Waldgebiet Roter Busch und durch Wiesen, Ziel ist Eisenbach.
Einst wurden hier Eisenerz und Basalt abgebaut. Durch Eisenbach führt ein Kulturpfad, mit Streuobstwiesen, denn Eisenbach ist bekannt für seine Mirabellen. Offene Wiesen und Waldgebiete umsäumen den Stadtteil, der 1978 zu Obernburg eingemeindet wurde. Wir kommen am Lauterhof vorbei auf die Hirschschleife und über die Hard. Waldrand und offene Wiesenlandschaft und die Mümling lernen wir kennen, wenn wir die B424 gequert haben.
Beim Neustädter Hof passieren wir ein Gelände mit Reiterei und begleiten mit etwas Abstand die Mümling, die auch Mömling genannt wird. Wir schlagen einen Aufwärtshaken und erreichen bei 275m und nach rund 9,7km den höchsten Punkt, blicken vom Waldrand übers Maintal bis in den Spessart. Hier ist auch das Naturfreundehaus Eisenbach, zeitweilig gastronomisch betrieben.
Dann geht’s nach Eisenbach runter und rein via Odenwaldstraße. In Eisenbach im Ortskern steht beim Friedhof die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer (1401). Aus der Zeit der Gotik ist der Turm erhalten, der barocke Saal entstand zu Beginn des 18. Jahrhunderts.
Raiffeisenstraße und Etzelweg sowie der Pilgerpfad bringen uns zur Mündung der Mümling in den Main. Wir umschlängeln die Schleifen der B426/B429 am Kreuz Obernburg-Süd und kommen in den Ziegelhüttenweg, sind in der Mainaue dem Fluss recht nah, alsbald am Festplatz und nach Überwindung der B469 (Obernburg-Mitte) an der St. Anna-Kapelle.
Bildnachweis: Von Freak-Line-Community [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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