„Das Kirchlein St. Margareth auf der Halbinsel Zwergern wurde bereits 1344 eingeweiht. Es ist überliefert, dass es von den Zwergern erbaut wurde, eines der ältesten Geschlechter in Deutschland. Wahrscheinlich ist auch, dass vom Kloster Schlehdorf um das Jahr 1200 die ersten Zwerger angesiedelt wurden. Ein Heinrich Zwerger von Walchensee ist im Jahr 1411 erwähnt."
So berichtet die Touristik-Webseite über das Kirchlein St. Margareth am Walchensee. Weiter heißt es da: "Im Jahre 1688 ließ nach einem Gelübde Kurfürstin Maria Antonie von Bayern das Klösterl auf Zwergern erbauen und mit Mönchen des Ordens St. Hyronimi besetzen. Nach jahrelangen Streitigkeiten mit den Mönchen des Klosters Benediktbeuern ging das Klösterl schließlich 1727 in den Besitz des Klosters Benediktbeuern über. In den folgenden drei Jahren wurde es von dem bedeutenden Barockbaumeister Johann Michael Fischer umgebaut. Während der Säkularisation verkaufte der damals auf Zwergern ansässige Adambauer seinen Hof und zog mit seinem Vieh und dem Fischrecht nach Urfeld, wo er zum Begründer des Fischers am See wurde. Hier gab es schon in frühester Zeit eine Schiffhütte und auch eine Blockhütte zum Unterstand.“
Gestartet wird unsere Runde (Wegweisung W1) am Wanderparkplatz bei der Mautstation der Jachenau-Straße. Schnell ist man von dort unten in Einsiedl und am Walchensee und die Runde beginnt. Es geht zunächst immer schön am See entlang, vorbei an einem Bootsverleih, der freilich für Hunde bei Nutzung eines Tretbootes eine Sonderzahlung von 3 € verlangt. Damit ist Schäferhund Leo nicht einverstanden, die Bootstour fällt aus. Draußen auf dem See tummeln sich freilich ein paar Angler. Ist wenigstens etwas Leben auf dem See, wenn schon nach dem Ende der Hochsommerperiode grade kein Segelwetter ist. Ach ja, Enten sind auch noch auf dem Walchensee unterwegs.
Bald verlassen wir das Seeufer, wandern nun durch Felder, vorbei an einem Bauernhof. Bald erreichen wir Zwergern, nach dem die Halbinsel benannt ist und können rechts drüben das Kirchlein St. Margareth erkennen. Leo ist dankbar für den Exkurs dorthin, endlich bekommt er keinen Asphalt unter die Pfoten, sondern Schotter und Gras. Das direkt am Walchensee gelegene, schmucke Kirchlein ist tatsächlich einen Besuch wert, dann geht es wieder zurück nach Zwergern. Jetzt wandern wir wieder direkt am See entlang, sehen drüben am anderen Ufer den Ort Walchensee und die Herzogstandbahn. Die Berge dahinter verstecken sich freilich in den Wolken bzw. im Hochnebel. Schade drum. Bald kommen wir zum Klösterl, über das Folgende nachzulesen ist:
„Das Klösterl war ab der Säkularisation 1803 die Wohnung des Pfarrers von Walchensee und Jachenau. Ins Klösterl zog der letzte Prior von Benediktbeuern ein. Er war der erste Pfarrer der königlich-bayerischen Pfarrei Walchensee, wo er auch die Pflicht übernehmen musste, die errichtete Kleinstschule im Klösterl zu betreuen. Die jeweiligen Pfarrer waren bis vor etwas 60 Jahren auch noch Lehrer. 1968 zog der letzte Pfarrer vom Klösterl aus. Fast 10 Jahre stand das Klösterl dann leer, trotz privater Kaufinteressen, die das Landesamt für Denkmalpflege ablehnte. In dieser Zeit wurde das Klösterl durch Einbrüche arg verwüstet und durch Antiquitätenräuber systematisch ausgeplündert.
In den Jahren 1979/80 veranlasste die Diözese Augsburg die grundlegende Renovierung des Klösterls, die sich aufgrund der sehr angegriffenen Bausubstanz als sehr schwierig und umfangreich gestaltete. Die 1981 begonnenen umfangreichen Restaurationsarbeiten konnten in wesentlichen Teilen erst 7 Jahre später abgeschlossen werden. Im Mai 1989 belegte dann die erste Gruppe das neue Jugendhaus. Seit dem 01. August 1989 nimmt das Bischöfliche Jugendamt Augsburg die Verwaltung des "Jugendhauses Klösterl" wahr.“
Noch ein paar Meter wandern wir am Ufer des Walchensees entlang, dann geht es links weg und den Berg hoch. Der zunächst noch breite Schotterweg wird zunehmend schmaler, ist schnell ein Pfad. Ein paar Serpentinen führen uns hinauf auf den „Gipfel“ der Halbinsel Zwergern, dann führt uns oben entlang, vorbei an einem Skihang. Der Wald wird dichter, wir erreichen einen kleinen Unterstand, ab dem es bergab hinunter zum See und nach Einsiedl geht. Bald ist das Seeufer auch erreicht, auf altbekanntem Weg geht es nun zurück zu unserem Wanderparkplatz. Der Wanderkreis schließt sich.
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