Hollfeld ist eine Stadt und Sitz einer Verwaltungsgemeinschaft im oberfränkischen Landkreis Bayreuth. Urkundlich wurde Hollfeld 1329 nachweislich zur Stadt erhoben. Es ist eine kleine Stadt, mit unter 5.000 Einwohnern. Von der Stadtburg hat sich nichts erhalten. Hier liegt der Ursprung der Altstadt. Unsere Wanderung macht einen Waldbogen im Uhrzeigersinn mit der Kainach nach Kainach, durch Feldflur und Mischwald an Fernreuth vorbei wieder retour.
Start ist außerhalb von Hollfeld beim Freibad. Gleich im Anschluss ist ein Freizeitweiher und wir nehmen Flussfühlung auf. Die Kainach mäandert hier ganz eng und munter durch die Auwiesen, schafft ein Naherholungsgebiet für Zwei- und Vierbeiner und darüber hinaus, für mit und ohne Flügel. In Kainach ist die Vereinigung von Schwalbach und Kaiserbach zur Kainach. Die ist nur 4km lang und mündet bei Hollfeld in die Wiesent.
Ein Baudenkmal ist das Kainacher Schloss, das eher ein Gutshof ist. Es hebt sich durch die Schlagläden von einem Hof ohne Lehen und Adel ab. Seine Geschichte liegt im 14. Jahrhundert, das Gebäude ist von 1690. Es ist links unserer Route. Wir verlassen das Dorf, in dessen Umland auch Wacholderheide zu finden ist, und wandern alsbald ansteigend durch Flurlandschaft, mit Waldrand und haben nach etwa 5,5km bei ca. 520m den höchsten Punkt der Wanderung.
Fernreuth wird lediglich gestreift und wir kommen nach Hollfeld runter und dort zur Ortsmitte. Davor kommen wir zu den Terrassengärten. Hier lohnt ein Verweilen, denn es ist total hübsch angelegt, auf kleinem Raum, mit Wegen, Treppen, Bäumen, Rabatten und Aussicht über die Dächer von Hollfeld. Am höchsten Punkt der Stadt ist St. Gangolf nebst Aussichtsmöglichkeit. Die Gangolfskirche (ab 12. Jh.) fällt durch die umlaufende Galerie am Turmabschluss auf. Der mittelalterliche einstige Befestigungsturm ist auch das Wahrzeichen von Hollfeld.
Im Ort finden sich auch einige Baudenkmäler, wie das Alte Rathaus beim Terrassengarten. Wir gehen zum aktiven Rathaus Hollfeld am Marienplatz nebst Brunnenhaus. Zur Museumsscheune in der Judengasse müssten wir einen Abstecher machen. Wenn wir das tun, sehen wir auch die frühklassizistische Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt mit barocker Ausstattung.
Eine weitere Entdeckung: (nicht auf unserem GPS-Track), gegenüber dem Rathaus in die Straße Marienplatz einbiegen und dann nach links, dort ist der recht kurze aber vielleicht folgenreiche Kussweg, mit lauschigen Plätzen und Liebeshintertürchen, Poesie ist auch Teil des Wegs.
Bildnachweis: Von Derzno [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
Kuratus Adalbert Hollfelder (1912-1996) hat sich als Geistlicher Rat in der Fränkischen Schweiz verdient gemacht. Hollfelder war Priester, Heimatforscher...
Das wird eine sehr abwechslungsreiche Wanderung! Mit Wiesen, Wäldchen, Bachläufen und der Wiesent, stattlichen Felsen, geschichtsträchtigen Burgen...
Der Eindruck täuscht nicht, was französisch klingt ist es in dem Fall auch: sans pareil = ohnegleichen. Die Hiesigen sprechen es aber deutsch aus...