In der Region Grand Est in den Nordvogesen ist das Kleinod Jägerthal, heute mit „ae“ geschrieben. Der Bergrichter Adam Jäger gründete 1602 ein Eisenwerk am Schwarzbach. Den Eisenhammer erwarb eine französische Industriellenfamilie 1684 (de Dietrich). Die Runde zeigt uns Burgromantik in Windstein.
Man kann in Jaegerthal noch Ruinen und Bauten aus der Zeit des Eisenhammers sehen. De Dietrich baute sogar mal um die vorletzte Jahrhundertwende Automobile in Werken in Niederbronn und Lunéville. Wir starten am Schwarzbach, der hier auf einem Abschnitt verbreitert wurde, sehen rechts gleich die Reste des Hammers, mit neoromanischen Bögen und Treppengiebeln.
Wir queren den Schwarzbach an einer schmalen Stelle und biegen nach rechts in die Route de Jaegerthal, gehen hier nur wenige Schritte und biegen nach links. Rechterhand ist die Kapelle Notre Dame. Wir wandern mit Waldrand und Wiesen sowie durch Mischwald aufwärts. Nach etwa 3,3km sind wir auf den Hochlagen der Runde.
Hier erheben sich links unseres Wegs der Grand Muehlberg (440m) und der Diebskopf (475m). Rechts hinter den Bäumen, von einer Lichtung umgeben, ist Guensthal. Rund um den Col de Guensthal (Guensthalsattel auf 402m), sehen wir Bunkeranlagenreste, nebst einer Kasematte, einem Bunker der Maginot-Linie. Die wurde nach dem französischen Verteidigungsminister André Maginot benannt und von 1930 bis 1940 in die Grenzlandschaften zu Belgien, Luxemburg, Deutschland und Italien installiert. Man spricht von der Maginot-Linie meist lediglich im Zusammenhang mit dem Teil, der die Deutschen fern halten sollte.
Wir schlagen einen Waldbogen nach Windstein und jetzt reicht der Blick ins 12. Jahrhundert zurück. Im Mittelalter wurde Burg Altwindstein (Vieux-Windstein) als Felsenburg auf der Höhe errichtet. Sie bildet mit der Mittelwindstein und Burg Neuwindstein ein Ensemble. Weiteres zur Geschichte kann man auf einem zweisprachigen Schild nachlesen. Es ist schon recht „burgig“ hier und die Fantasie geht auf die Reise. Die Füße auch, zur Ruine Mittelwindstein, von der wenig rausragt.
Ganz anders bei der Burg Neuwindstein (Château du Nouveau-Windstein), die im 13. Jahrhundert entstanden sein muss und nicht erst nach der Zerstörung von Altwindstein nach 1332. Es gibt einiges zu sehen. Im Unterschied zu anderen Felsenburgen in dieser Landschaft ist Neuwindstein weniger aus dem Buntsandsteinfelsen herausgehauen worden, sondern es wurden Buckelquader herangeschleppt und aufgetürmt.
Östlich der Burgkette ist das Örtchen Windstein. Wir wandern deutlich abwärts und kommen an die Route d’Obersteinbach, wo wir auf den Schwarzbach treffen und ein Hotel. Im Wald geht’s dann wieder aufwärts zur Urschhöhle, dann wieder deutlich hinab, wo wir am verbreiterten Schwarzbach auskommen.
Bildnachweis: Von Gwen Berson from Kalambourg [CC0] via Wikimedia Commons
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