Die Rundwanderung bringt uns von Herrsching am Ammersee in einer südlichen Schlaufe durch das Kienbachtal zum Wallfahrtsort Kloster Andechs, dessen schmucke Klosterkirche aus dem ersten Viertel des 15. Jahrhunderts stammt.
Auffällig ragt der Turm mit seiner Zwiebelhaube über dem heiligen Berg. Als größter Wirtschaftsbetrieb des Klosters gilt die Klosterbrauerei. Die Wallfahrt wird seit 1455 von den Benediktinern betreut und neben dem Braustüberl finden sich auch ein Klosterladen sowie ein Klostergasthof.
Herrsching liegt am Ostufer des Ammersees. Der Ammersee ist nach dem Chiemsee und dem Starnberger See der drittgrößte See von jenen, die komplett in Bayern liegen. Wir starten zentral in Herrsching beim Bahnhof, östlich von Kurpark am Ufer und der Erlöserkirche im Neoklassizismus aus dem Jahr 1955 im Rücken.
Wir folgen dem Lauf des Kienbachs durch die Fischerstraße und Kienbachstraße, passieren die Mühlfelder Straße, kommen durch den Postgarten in die Andechsstraße und begegnen der St. Martin Kirche, einem Wahrzeichen von Herrsching. Die Kirche wurde erstmalig im 12. Jahrhundert erwähnt und man sieht spätgotischen und barocken Stil.
Vor der Kirche auf dem Hügel öffnet sich die Runde, die wir gegen den Uhrzeigersinn gehen, uns also rechts halten in die Schönbichlstraße, von der in die Straße Leitenhöhe. Es geht aufwärts. Nach insgesamt etwa 1,8km biegen wir nach links in die Landschaft ein und es geht weiterhin bergauf durch den Wald. Nach rund 3km sind wir von rund 541m am Start bis 692m angelangt. Leicht bergab geht es dann, der Wald weicht offener Landschaft und wir kommen nach Erling, wo wir den Kienbach überqueren. Die Kientalstraße bringt uns in die Andechser Straße und via Bergstraße geht es zum Kloster Andechs hinauf.
Auf dem sogenannten Heiligen Berg stand zuvor eine Burg, die erstmalig im 11. Jahrhundert auftauchte und bereits Mitte des 13. Jahrhunderts zerstört wurde. 1388 wurde ein Reliquienschatz unter dem Altar der einstigen Burgkapelle gefunden. Zwischen 1423 und 1427 entstand für die Wallfahrer eine spätgotische Hallenkirche, im 17. Jahrhundert wurde sie barockisiert und Mitte des 18. Jahrhunderts erhielt sie im Inneren wunderschöne Rokoko-Verzierungen. Da weiß man gar nicht, was man zuerst ansehen soll – es ist überbordend!
Wenn sich das Auge satt gesehen hat, bietet sich eine Pause in der Kloster-Gastronomie an. Die Andechser Klosterbrauerei ist in Deutschland die größte der nur noch wenigen traditionsreichen Klosterbrauereien. Rund 100.000 Hektoliter Bier werden jährlich gebraut, helles, dunkles, Bock, Weissbier, Alkoholfreies, acht Sorten sind erhältlich. Wohl bekomms!
Gemütlich geht es nach der Pause durch das Kienbachtal über die Kientalstraße und schattigen Wald wieder nach Herrsching zurück, federnden Schritts womöglich, denn es geht ja bergab.
Bildnachweis: Von Arnaud 25 [CC BY-SA 4.0], via Wikimedia Commons
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