Salzsee, Strand und Sarazenenturm an der Costa del Sud (Sardinien)

Der Küsten- und Strandspaziergang, einmal hin und einmal her, liegt zwischen der Halbinsel Capo Spartivento im äußersten Süden von Sardinien und Pinus Village weiter oberhalb der Ostküste. Wir erleben hier aber nicht nur Strand, sondern auch Geschichte mit dem Torre di Chia und der historischen Begräbnisstätte auf der vorgelagerten Isola Su Cardolino.

Start ist der Parkplatz Su Giudeu neben dem Hotel und Restaurant, erreichbar über die Straße Viale Spartivento. Von hier aus geht es zum Strand. Auf dem Weg dahin haben wir links den Salzsee Stangioni de Su Sali, an dem ein Holzsteg entlangführt. Kurz drauf sind wir am Strand Su Giudeu und folgen der Küstenlinie.

Wir kommen zum Sarazenenturm Torre di Chia, einem Wart- und Wehrturm aus der Entstehungszeit von 1578 bis 1592. Der Turm gehört zu einer ganzen Kette von über 100 Sarazenentürmen. Man wollte sich vor Piraten schützen, die aus den sogenannten Barbareskenstaaten seeräubernd unterwegs waren, was auch deren Haupteinnahmequelle war. Der Name Barbareskenstaaten bezieht sich auf eine historische Bezeichnung der Region Barbarei. Dazu zählten zwischen dem 16. und 19. Jh. die Region Nordafrika zwischen dem Mittelmeer und der Sahara, zwischen dem Atlantischen Ozean und Ägypten. Von der Höhe aus konnte man der Feinde früh ansichtig werden und Alarm schlagen. Die Tafel beim Torre auf der felsigen Anhöhe informiert auch in englischer Sprache.

Die Geschichte der Örtlichkeit, auch der zu der wir kommen werden, geht noch weiter zurück. Nämlich mit der Stadt Bithia, die auf eine phönizische Gründung (8. vorchristliches Jahrhundert) zurückgeht und davor gab es hier wohl schon eine Nuraghenkultur (ca. 1.600 v. Chr.). Treppenstufen, Mauerreste, Steine von Nekropolen sind zu sehen. Ausgrabungsfunde von phönizischer Keramik und anderes sind im Archäologischen Nationalmuseum Cagliari ausgestellt. Wir genießen auch die Aussicht über das strahlende Meeresblau und machen uns auf den Rückweg.

Bildnachweis: Von Gianni Careddu [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons