Tour am Kap Spartivento

Im äußersten Süden Sardiniens liegt die Halbinsel Capo Spartivento mit seinem Leuchtturm, der zu einem Hotel und Restaurant gelungen ausgebaut wurde, da kommen wir kurz vor Schluss hin. Wir starten beim Parcheggio a pagamento di Chia, der ganz in Strandnähe liegt. Für uns heißt es aber jetzt erstmal: Hinauf, von 8m bis auf rund 108m, innerhalb von ca. 3,3km.

Gegen den Uhrzeigersinn andern wir in nördliche Richtung durch die felsige Inselvegetation, auch Macchia genannt. Die Sardische Macchia besteht aus einer Mixtur mediterranen Strauchwerks aus immergrünen Pflanzen, aus beispielsweise Myrthe, Wacholder, Ginster, Dornengewächsen, Rosmarin oder wildem Fenchel. Das war aber nicht immer so. Hier wäre Wald, wenn der Mensch nicht wäre. Der hat durch seine Holznutzung und Weidewirtschaft die Insel abgeknabbert. Jetzt duftet die Macchia, je nachdem, welches Kraut gerade Hochzeit hat.

Wir sind schon wieder absteigend unterwegs, wenn wir fast die Strada Provinciale 71 antippen. Hier macht die Wanderung einen Bogen und gen Südwesten und wir kommen in die Bucht mit kleinem Strand bei Perda Longa. Es ist hübsch hier, auch ruhig, denn man kommt hier nur zu Fuß hin, oder mit dem Boot. Beim nächsten kleinen Strand, Spiaggia di Ferraglione, ist es auch so. Der Sand ist grobkörnig, das Wasser klar, die Aussicht herrlich! Kleine Paradiese.

Etwa 1,7km weiter geht es wieder betriebsamer zu. Wir sind aufsteigend am Faro die Capo Spartivento angekommen und sehen eine interessante Machart, wo ein Leuchtturm (1854 erbaut), militärische Nutzung und moderne Gastronomie miteinander verbunden wurden. Das kann sich sehen lassen. Militärarchitektur, Spuren von Maschinengewehrfeuer amerikanischer Flieger, Pavillons und gepflegte Unterkünfte – hat was! Abwärts wandernd streifen wir die Bucht Caja Cipolla, kurz drauf sind wir am Ausgangsort zurück.

Bildnachweis: Von Gianni Careddu [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons