Es gibt ihn, den Schinkenhimmel, auch ohne den Rauch, die Enge und muntere Lautstärke einer spanischen Tapas-Bar, nämlich bei Höchenschwand im Schwarzwald. 12km lang widmet sich der Schinkenweg dem strammen Schweinehintern sowie der bäuerlichen Kultur, wo auf den Höfen für den eigenen Bedarf geschlachtet wurde, in der Freiluft des Naturparks Südschwarzwald.
Auf dem Schinkenweg kommen wir auch zum Naturschutzgebiet Tiefenhäuser Moor, genießen Aussichten, wie die auf den Feldberg (1.493m), wo es übrigens ein Schinkenmuseum gibt, und entlang der Infotafeln ergeht man sich die Geschichte des Schwarzwälder Schinkens: Gastronomie am Weg unterstreicht das Erlebnis.
Seit 1997 ist der Schwarzwälder Schinken eine sogenannte geschützte geografische Angabe der EU. Schwein und Keule müssen dafür nicht aus dem Schwarzwald sein, sondern der Schinken muss dort lediglich hergestellt, geschnitten und verpackt sein. Millionen Kilos der geräucherten Rohschinken können nicht alle im Schwarzwald aufgewachsen sein. Die Tradition der Schinkenräucherei über heimischen Tannenhölzern ist dort rund 300 Jahre alt.
Einstieg in die kulinarische Wanderung ist der Landgasthof Rössle in Tiefenhäusern – hier, südlich von Höchenschwand, steht auch die erste der elf Infotafeln. Wir unterqueren die Bundesstraße B 500 und gehen an ihr ein Stück weit entlang, bis zum Tiefenhäuser Moor, das man nach etwa 20 Minuten erreicht hat und wo man einen Rundgang unternehmen kann. Wir erfahren etwas über das Haltbarmachen von Schinken – nicht nur im Moor kann etwas überdauern.
Die nächsten rund 3km halten wir uns in den Höhenlagen zwischen 900 und 918m auf, erst danach kommt ein Anstieg. Wir sind im Wald und folgen nach dem Ruhbächleweg dem Kutterauerhaldenweg. Wir kommen zum Aussichtspunkt Albtalschanze, haben Blick auf den Dachs- und Feldberg. Wir erfahren, dass ein Schinken länger und schadloser im Rauch abhängen kann als ein Jugendlicher.
Der Wolfsbrunnenweg bringt uns dann knackig auf 1.010m bei Höchenschwand und zum Loipenhaus – der Wald lichtet sich. Hier können wir den kleinen Abstecher (ca. 200m) zum Rothaus-Zäpfle-Turm am Sportplatz machen. Der 51m hohe Rothaus-Zäpfle-Turm bietet bei guten Sichtverhältnissen einen schöne Blick auf die Alpen.
An der Marienkapelle vorbei geht es über offene Landschaft zur B 500-Querung. Höchenschwand und Heppenschwand lassen wir links liegen und kommen auf eine Kreisstraße, der wir nach Frohnschwand und zum Geschäft Bauernmarkt folgen.
Wir kommen durch die Feldflur nach Oberweschnegg, passieren den Ort und gelangen nochmal in den Wald, bevor wir in Tiefenhäusern ankommen und uns auf Rinderschinken einstellen können, sofern wir Mitgeschöpfe essen – ansonsten: Schwarzwälder Kirsch!
Bildnachweis: Von Taxiarchos228 [GFDL], via Wikimedia Commons
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