Schlanders, der Hauptort im Vinschgau, ist ein beliebter Ferienort, zusammen mit dem Marmordorf Laas, lässt sich hier viel Kultur und auch Genuss erleben. Marillen und Äpfel sind zwei Zutaten dafür. Weitere Prägung von Land und Leuten geht vom kargen Sonnenberg aus.
Auf unserer Runde durch Schlanders und darüber hinaus entdecken wir die Schlandersburg, die Sonnenpromenade durch Obstbau, den Ilzwaal entlang eines Kanals, Höhe bei Schloss Schlandersberg. Los geht’s in Silandro, wie Schlanders italienisch heißt, am Bahnhof Schlanders. Wir nehmen den Feldweg und gehen in Richtung Zentrum. Nach dem Kreisel nehmen wir die Hauptstraße und kommen zur Kirche Mariä Himmelfahrt. Der schlanke Kirchturm von über 90m ist der höchste in Tirol. Man sieht auch, wie hoch er wohl davor war. Nach diversen Auseinandersetzungen und Schäden wurden die Kirche und die Michaelskapelle 1505 wieder hergestellt. Im Inneren sind auch einige schöne Fresken zu sehen.
Dann sehen wir auf der linken Seite das Rathaus Schlanders, Freienthurm genannt, mit Lichthäuschen und Zwiebelhaube. Es ist nur eines von zahlreichen denkmalgeschützten Bauten in Schlanders. Gleich benachbart ist der Plawennpark. Wir nähern uns den Gassen im schmucken Zentrum und könnten einen Abstecher in die Kapuzinerstraße machen. Dort ist das Kapuzinerkloster mit Kirche und einem Garten. Mitte des 17. Jh. kamen die Kapuzinermönche hierher. Wir schlängeln uns durch die Gasse Via Mulini und die Geschäftigkeit, kommen auf dem Platz aus, mit Brunnen und Hotel Goldene Rose, schlängeln uns weiter durch die Gasse zur Spitalkirche Heilige Dreifaltigkeit.
Das alte Heilig-Geist-Spital (evtl. 13. Jh.) war ein Siechenhaus, wo einst Pestkranke versorgt wurden. Die Kirche stammt aus der Zeit des 15./16. Jh., als aus dem Siechenhaus ein Spital wurde. Hinter der Kirche ist das Krankenhaus von Schlanders. Wir folgen der Straße Vogelsang und nähern uns dem Schlandraunbach, der in seinem Verlauf auch Wasserfälle vollführt. Wir wandern einen interessanten Weg, kommen über den Schlandraunbach ins Grüne, an einem Fischteich vorbei, mäandern uns ansteigend zum Schloss Schlandersberg. Das geht auf eine mittelalterliche Spornburg zurück und die Zeit vor 1300. Heute sind Wohnungen drin.
Kurz drauf haben wir uns auf rund 1.069m geschraubt, damit den höchsten Punkt der Runde. Dann zickzacken wir wieder absteigend durch Wald, über den Bach und folgen dem Ilzwaal durch die Kulturlandschaft nach Schlanders runter, biegen in die Sonnenpromenade und nähern uns einem Wasserfall.
Wir kommen durch die Via Karl Schonherr und zur Schlandersburg, einem Ansitz. So werden hier Wohnsitze des niederen Adels genannt. Der Renaissancebau geht in seiner heutigen Ausführung geht auf die Zeit um 1600 zurück und hat im Innenhof hübsche Arkaden. Bis zum Bahnhof sind es jetzt nur noch rund 600m, die wir schön bummelnd verbringen können.
Bildnachweis: Von Centenier [CC0] via Wikimedia Commons