Schloss Langenselbold wurde im 18. Jahrhundert auf dem Klosterberg in Langenselbold errichtet. Zuvor stand hier das ehemalige Prämonstratenserkloster, dessen Zeit um 1600 vorüber war. Wolfgang Ernst I. von Isenburg-Birstein begann den Schlosskomplex zu errichten, für dessen Ausführung sich Christian Ludwig Hermann verantwortlich zeichnete, wie auch für den Bau der evangelischen Kirche gegenüber.
Schloss Langenselbold umfasst zwei identische Hauptflügel, den sogenannten Fruchtbau (heute Rathaus) im Westen und den Wohnbau im Osten. Begonnen wurde mit dem westlichen Trakt, dem ehemaligen Fruchtspeicher. Das Gebäude hat zwei Geschosse mit jeweils elf Fenstern, ist aus einfachen Bruchstein gebaut und trägt ein hohes Mansarddach. Das Portal ist gemäß des Gesamtbildes auch eher schlicht gestaltet und hat eine Freitreppe.
Drei Jahrzehnte später ging es an den Wohnbau, wobei größten Wert auf die gleiche Gestaltung gelegt wurde, vom Keller über die Bruchsteine bis unter das Dach. Der Wohnbau erhielt eine hübsche Innenausstattung. Im Foyer erwartet den Besucher eine über 250 Jahre alte freitragende Eichenholztreppe. Für Feierlichkeiten bietet sich der große Salon, der Stucksaal, auch genannt Marmorsaal, an.
Der Stucksaal wurde vom seinerzeit bekannten Johannes August Nahls aus Berlin ausgeführt und es gehen einem die Augen über beim Betrachten der feinen Stuckornamente im Rahmen der verwendeten warmen Farben von sandsteinrot, beige und champagner. Kamine aus graurosa Lahnmarmor sorgen für weitere Stimmung. Kristallspiegel und Leuchter stärken den märchenhaften Eindruck.
Das Braune Zimmer mit der Holztäfelung wird als kleines Trauzimmer genutzt. Im Weißen Salon setzten zwei Gemälde farbliche Akzente. Im ersten Obergeschoss befinden sich zwei großformatige Gemälde, die die Geschichte um den Bachtanz lebendig halten, in dessen Vorfeld sich die Bauern gegen die erhöhten Abgaben wehrten. Weitere Gemälde befinden sich im Großen Saal, die Adelige und Landschaften zeigen.
Wie es sich für ein Schloss gehört gibt es auch ein Landgrafen-, ein Fürstinnen-, ein Kamin- und ein Jagdzimmer. Sehenswert ist auch die Pekingtapete aus Seide, die mit asiatischen Mustern geziert ist. Auch Napoleon weilte einst in Schloss Langenselbold, vom 29. auf dem 30. Oktober 1813 bewohnte er das Napoleonzimmer. Im zweiten Obergeschoss residieren Angestellte der Stadtverwaltung.
Scheunen und die Dragonerbauten flankieren den rechteckigen Grundriss des Schlosskomplexes, der von einer Rentei ergänzt wird. Im Schlosspark findet seit den letzten Jahren nach einer Wildwuchseindämmung das gezielte Anpflanzen ausgesuchter Bäume statt. Ebenso erfreuen sich die Langenselbolder an den verschiedenen Festen und Konzerten, die im Park für Unterhaltung sorgen.
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